In lockerer Serie stellt KB-Autorin Delia Evers Kevelaerer Persönlichkeiten vor. Die Wallfahrtsstadt beheimatet viele engagierte Menschen – früher wie heute. Ob zum Geburtstag, Jubiläum oder anderen Anlässen werden wir auf bewegte Leben blicken. Heute auf das von …

Rudi Werner (r.) im September 1992 bei einer politischen Veranstaltung mit (v .l.) Elli Fischer, Heinz Hiep und Leni Stammen. Foto: Archiv Delia Evers

Rudi Werner (r.) im September 1992 bei einer politischen Veranstaltung mit (v .l.) Elli Fischer, Heinz Hiep und Leni Stammen. Foto: Archiv Delia Evers

Rudolf Werner

Viele nannten ihn den „roten Rudi“. In diesen Tagen wäre er 95 Jahre alt geworden. In den 1990er-Jahren war der Sozialdemokrat stadtbekannt geworden, als er sich mit entwaffnend offenen Fragen in die Kommunalpolitik einmischte. Unter Wolfgang Funke wurde der Elektriker Beisitzer und damit Vorstandsmitglied der SPD.

Rudi Werner, Jahrgang 1929, tauchte immer häufiger als Zuhörer in Rats- und Ausschusssitzungen auf und nahm in den Fragestunden kein Blatt vor den Mund.

So beantragte er 1990, das Freibad an der Dondert nicht zu schließen und lieber Geld für die Sanierung einzuplanen. Damit stellte er sich gegen teure Pläne für ein neues Freibad auf der Hüls. Werner hatte ein dickes Paket an Argumenten auf seiner Seite: 500 Unterschriften von Bürgerinnen und Bürgern, die weiterhin an der Dondert baden gehen wollten. Der Haupt- und Finanzausschuss debattierte über Werners Anliegen und malte schön, das Bad werde sicher nicht sofort geschlossen und sogar noch ein bisschen saniert. Zugleich zügelte Stadtdirekt…