Entscheidend sind die Handlungen für die Menschen

Wie wird in der Arbeit der Caritas die Kirche sichtbar? Und wie können Kirche und Caritas ge-meinsam ihre Stärken zum Wohle der Menschen bündeln? Mit diesen und vielen anderen Fragen setzten sich die Mitarbeitenden der Caritas sich bei der Veranstaltung „Feuer und Flamme“ im Hotel Klostergarten auseinander. Diese wurde vom Deutschen Caritasverband im Rahmen des Zukunftsdialogs „Caritas 2020“ veranstaltet.
Dr. Peter Neher, Präsident des Deutschen Caritasverbandes, stellte gleich zu Beginn klar, dass Caritas und Kirche untrennbar zusammengehören: „Weil wir den Menschen helfen zu leben und ihnen neue Lebensmöglichkeiten eröffnen. Damit stehen wir in der Tradition der biblischen Botschaft. So einfach ist das.“ Entscheidend seien hierbei weder die Kreuze in den Einrichtungen oder die Glaubenszugehörigkeit der Mitarbeitenden. Der entscheidende Punkt seien die Handlungen für die Menschen. „Unser menschenfreundliches Tun macht sichtbar, dass wir alle im Dienste Gottes stehen“, sagte Dr. Peter Neher.
Andreas Becker, Vorstand des Caritasverbandes Geldern-Kevelaer e.V., verwies auf die zahlreichen Berührungspunkte, die es bereits zwischen Caritas und Kirche gebe: „Bei unseren monatlichen Betriebsgottesdiensten, in unserem Atempausen-Programm, im Bereich Gemeindecaritas und in vielen kleineren und größeren Projekten wird sichtbar und spürbar, dass wir Teil der Kirche sind.“ Die Zusammenarbeit zwischen Kirche und Caritas sei dem Verband so wichtig, dass sie sogar Teil der strategischen Verbandsplanung sei.
Anschließend setzten sich die Teilnehmer in verschiedenen Workshop-Gruppen unter anderem damit auseinander, wie die Kommunikation zwischen Kirche und Caritas verbessert werden kann oder wie die Arbeit der Caritas in Zukunft aussehen könnte.
Im Podiumsgespräch mit Caritas-Präsident Neher betonte Malgorzaka Kostawaka vom Caritasverband Kleve, dass die Caritas niemanden ausschließe, sondern unabhängig von Herkunft, Hautfarbe oder Religion helfe. Gudrun Blumenkemper vom Caritasverband Geldern-Kevelaer lobte den guten Austausch mit den ehrenamtlich Engagierten aus den Pfarrge-meinden, um die Anliegen und auch Nöte der Bürger zu erkennen.
Die große Stärke von Caritas und Kirche bestehe darin, sich gegenseitig zu ergänzen durch Sinndeutung auf der einen und praktisches Handeln auf der anderen Seite, sagte anschließend Karl Döring, Vorstand des Caritasverbandes Geldern-Kevelaer. Deutlich wurde das unter anderem in der Flüchtlingskrise 2015, wo durch die Zusammenarbeit von Kirche und Caritas Großes bewegt werden konnte.
Die Veranstaltung „Feuer und Flamme“ ist Teil des Zukunftsdialogs der deutschen Caritas. Darin setzt sich die Caritas bundesweit damit auseinander, welche Rolle der Wohlfahtsverband in der Gesellschaft spielt, unter anderem als attraktiver Arbeitgeber, als sichtbare Kirche, als Ort der Beteiligung und als gesellschaftspolitischer Akteur.