Die Flut im Ahrtal im Juli 2021 ist vielen Menschen im Gedächtnis geblieben. Auch hier in Kevelaer hat die Flut viele Menschen bewegt. Vor allem auch Kerstin Würth und Norbert van der Koelen, beide waren von Anfang an vor Ort mit dabei. Sie reparierten von der Flut vermeintlich zerstörte Elektrogeräte und schlossen sich der am 6. August 2021 gegründeten „Elektroseelsorge“ an.
„Im Rahmen eines Repaircafés reparieren wir beschädigte Elektrogeräte und über lange Zeit haben wir betroffene Haushalte auch bei Elektroinstallationen ehrenamtlich unterstützt. Derzeit arbeiten wir daran, die Organisation für die Zukunft aufzustellen – um weiterhin in der Katastrophenhilfe tätig zu bleiben und das gewonnene Wissen sowie unsere Netzwerke für kommende Herausforderungen zu bewahren“, so Würth über die Arbeit der Initiative Elektroseelsorge(r) gUG.
Für ihre Arbeit erhielten sie bereits den Ehrenamtspreis des Bistums Münster und 2023 konnten sie sich über eine der ersten Ehrenamtsmedaillen des Landes NRW freuen (KB berichtete).
Ausstellung
Nun dürfen die beiden Teil einer Ausstellung im Europäischen Parlament in Brüssel sein. Vier Jahre nach der Flutkatastrophe 2021 ist das Team Gedenken mit einem dreiteiligen Auftritt dort präsent: eine Ausstellung mit Bildern, Fotografien, Skulpturen und Installationen; eine Leseecke mit Büchern aus und über die Flut; digitale Beiträge zur Aufarbeitung und Dokumentation.
Der Ort ist bewusst gewählt: Das Europäische Parlament steht für europäische Solidarität, Resilienz und Katastrophenvorsorge – genau jene Themen, die im Zentrum der Erinnerungs- und Lernarbeit stehen. Die Ausstellung läuft vom 14. bis zum 17. Oktober 2025.
Zu sehen ist unter anderem die Installation „223 + 1 Kreuze“. Eine bildmächtige Aufstellung: für jedes amtlich erfasste Opfer in den drei Regionen ein Kreuz plus ein weiteres Kreuz für alle, die in der Folge der Flut ihr Leben verloren. Insgesamt fünf Künstlerinnen und Künstler stellen ihre Bilder und Fotografien aus.
Partner
Partner der Ausstellung sind neben der Elektroseelsorge: Climate Justice for Rosa, DenkAHR e.V., Historisches Ahrtal e.V., Kleine Logo Werkstatt, kreARTiv (Alanus Hochschule/RIArT), LEADER-Region Voreifel, LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte & Stadtmuseum Euskirchen, Stiftung Ahrtal und Team Gedenken.



