Einer für alle
Dominik Pichler möchte bei der nächsten Bürgermeisterwahl erneut antreten – aber nicht mehr als SPD-Kandidat, sondern aus dem Amt heraus. Das ist eine gute und richtige Entscheidung.
Nicht nur die Bürger sind größtenteils mit seiner Arbeit zufrieden, auch die unterschiedlichen Fraktionen des Kevelaerer Rates respektieren Pichler und arbeiten meist konstruktiv mit ihm zusammen. Letztlich soll es ja auch so sein: Die Politik beschließt demokratisch – nicht immer einvernehmlich – eine Lösung und der Bürgermeister muss sie umsetzen, egal, wie er persönlich dazu steht. Welcher Partei der Bürgermeister angehört, spielt dabei keine Rolle.
Es hat sich ja auch gezeigt: Pichler setzt sich als SPD-Mitglied natürlich für sozialdemokratische Ziele ein. Aber er denkt ebenso überparteilich und nicht immer auf einer Linie mit seiner Fraktion.
Tatsächlich ist die produktive Zusammenarbeit von Politik und Stadtverwaltung auch nicht nur Pichler zu verdanken. Die CDU, die sich gegen eine Blockade entschieden hat – und damit dafür, Kevelaer auch unter einem SPD-Bürgermeister voranzubringen –, hat daran ebenso großen Anteil. Gut möglich, dass sie einen aus dem Amt heraus kandidierenen Bürgermeister unterstützen wird, obwohl der ein anderes Parteibuch in der Tasche hat.
Und mal ehrlich: Eine echte Alternative zu Pichler zeichnet sich derzeit in keiner Partei ab. Die ein, zwei Personen, die man sich vorstellen könnte, haben längst dankend abgelehnt. Und einen Kandidaten von außen ins Rennen schicken, solange sich Pichler keine gravierenden Fehler erlaubt? Das hätte wohl wenig Aussicht auf Erfolg. Denn eines darf man nicht vergessen: Pichler ist Kevelaerer durch und durch, er ist aktiver Katholik und er ist ein Bürgerlicher.
Das macht ihn auch für konservative Bürger wählbar. Die anfängliche Skepsis, die 2015 sein langer Haarschnitt noch bei einigen Wählern ausgelöst hat, sie ist vorbei. Die Kevelaerer kennen ihren Bürgermeister inzwischen – und viele schätzen ihn.