Einen Tag lang gab‘s alles rund ums Rad

Zunächst sah es nicht danach aus, dass die 2. „fahrRadpause“ auf dem Peter-Plümpe-Platz ein Erfolg werden könnte. Düster, kühl und bewölkt präsentierte sich das Wetter zum Auftakt.
Schon früh machte sich Bürgermeister Dominik Pichler ein Bild von dem vielseitigen Angebot zum Segway-, Rad- oder Einradfahren. Fahrradhändler sowie zahlreiche Institutionen und Vereine waren vertreten mit ihren Infoständen und Angeboten.

Das Stadtoberhaupt hob die Bedeutung der Veranstaltung für Kevelaer hervor: Das Thema „Bewegung und Radfahren“, auch im Zusammenhang mit der Hüls und auch, was Entschleunigung angehe, sei wichtig. Später begutachtete er das eine oder andere E-Rad und setzte sich spontan auf ein Montain-Bike, um erstaunt festzustellen: „Man merkt ganz schnell, dass man schneller wird.“

Der Trend zum E-Bike sei nicht mehr aufzuhalten, versicherte Christian Michalik. „Viele Jüngere brauchen das mittlerweile als Autoersatz.“ Es sei ein Imageprodukt. Es gäbe Fabrikate mit bis zu 45 Stundenkilometern. „Da braucht man schon ein Nummernschild.“ Für die Anschaffung solcher Fabrikate müsse man aber auch zwischen 3.000 und 6.000 Euro auf den Tisch legen.

Auf der Suche nach einem E-Bike war unter anderem Karl Heinz Heien. „Ich hab noch ein Hollandrad, womit ich die NRW-Tour mit 240 Kilometern fahr“ erzählte der 55-Jährige aus Kalkar. „Aber so langsam komm ich ins knackige Alter.“

Ein Stand weiter waren einige historischen „Schätzchen“ neben dem normalen Sortiment als Blickfang ausgestellt. „Das ist was Nettes mit Rosenkranz-Antrieb“, verwies Hubert Peters auf ein Rad aus den 50ern, an dem auch schon sowas wie ein „Hilfsmotor“ zu entdecken war. „Wir nehmen das Picknick-Rad“, zeigte sich die neunjährige Maxim aus Wesel davon begeistert.

Und ein Stückchen weiter lockten Liege-Trikes. „Da haben die Leute erst Respekt vor. Aber wenn sie mal eine Testfahrt über 200 Meter machen, sind alle begeistert“, versicherte Egon Feldkamp.

Auch der Bürgermeister trat in die Pedale.

An einem kleinen Radparcours erklärte Norbert van de Sand von der Verkehrswacht der Kreispolizei Kleve der zehnjährigen Maravelha, wie sie fahren soll und wie sie den Helm richtig anlegt: „Radfahren mit Helm geht zurück. Das ist keine Selbstverständlichkeit mehr.“ Das junge Mädchen war jedenfalls dankbar für die Hinweise:. „Da kann man was von lernen.“

Wie auch von Rainer Niersmann, der auf der kleinen Bühne den Kindern das Lied vom „Helmaufziehen“ vorsang. Währenddessen konnten Patrick und Ingor vom Bike-Looping gar nicht genug bekommen. Immer wieder stiegen sie in das Gefährt und ließen sich herumwirbeln. „Echt krass. Das dreht sich und man wird schwindelig“, waren sich die beiden Jugendlichen einig, dass das „besser als Kirmes“ sei.

Für die Kinder wurde jedoch noch mehr viel geboten, vom Segway-Fahren übers Einrad und den Gesang bis zu der Lackier-Aktion alter Räder mit Stefan Reudenbach nahe dem Rathaus. „Die werden tierähnlich, da kommt noch ein Pflanzkasten dran und dann stellen wir die hier in die Pampa“, erläuterte er die Idee.

Zudem warben zahlreiche Institutionen für ihr Anliegen, ob die Aktiven der „Landpartie“ für ihre Veranstaltung im Juni, die Wirtschaftsförderin Nicole Wagener mit einem kleinen Büschel Kräuter für den Solegarten St. Jakob oder Simone Schönell und ihr Leader-Team mit den Landfrauen für ihre Projekte.

Eine Gruppe von Agribusiness-Studenten der Hochschule Rhein-Waal ging mit einem Fragebogen über das Gelände. „Wir machen hier ein Marketing-Projekt für den Verein Leistende Landschaft und wollen dazu Familien und Senioren gezielt ansprechen“, erläuterte die Dozentin für „life science“ Mirjam Boesmann.

Und wer zwischendurch etwas chillen wollte, konnte es sich in der Sommerbar bequem machen. Am Nachmittag war der Platz dann doch gut bevölkert. Und entsprechend positiv fiel das Fazit von Bernd Pool vom Stadtmarketing aus. „Die Stimmung bei den Ausstellern ist gut, wir können insgesamt zufrieden sein.“