Die Ausstellung ‚Wandel‘ im Forum Pax Christi entdeckte man eher durch Zufall. Mareile Baumgärtner hatte ihre Ausstellung nicht beworben. Bei der Stadt hatte sie gefragt, ob sie für eine halbe Woche dort unter dem Dach im freien Raum ausstellen dürfe. So lasen interessierte Leserinnen und Leser die Ankündigung im Veranstaltungskalender der Stadt und dass es bei dieser Ausstellung um Fotos, Collagen und Objekte ging mit der Überschrift „Wandel“.

Sich finden lassen

„Ich wollte mich finden lassen“, sagt Baumgärtner. Absichtlich habe sie diesen ruhigen Ort gesucht zu dieser Zeit, wenn in der Stadt nicht so viel los ist. Es ginge ihr um Begegnung, um Augenhöhe, um das menschliche Miteinander. Da lasse sich mit der Kunst einiges vermitteln. Alle Menschen werden geboren, sterben, haben mit Krankheiten, mit Behinderungen zu tun. Darum lagen die Ausstellungsstücke auf Paletten verteilt im Forum. So habe jeder Mensch einen guten Blick darauf. Sie selbst benutzt Gehhilfen, wenn sie nicht im Rollstuhl sitzt. Es ging ihr in dieser Ausstellung nicht um sie und ihr künstlerisches Schaffen, das war bei der Betrachtung der Werke offensichtlich.

Baumgärtner hätte nicht gedacht, dass sie nochmal eine Ausstellung machen würde, ihre letzte war im Jahr 2012 und hieß „eknad“. Das heißt Danke, wenn man es umgekehrt liest. Was Baumgärtner zum Ausdrück bringen möchte, hat sehr viel mit Menschlichkeit zu tun. Den anderen nicht aus dem Blick verlieren. Auch wenn Krankheiten das Leben verändern, die betroffenen Menschen sich verändern wie z.B. bei Demenz, wenn die Angehörigen es akzeptieren müssen, es annehmen sollten, um ein besseres Miteinander in solchen Situatioen zu gestalten.

Auch Kinder schauten sich ihre Werke an und stellten Fragen. Mareile Baumgärtner nahm sich Zeit, erklärte und erzählte. Die Kinder bildeten einen Kreis, wurden still und …