Eine stimmungsvolle Party im Achterhoek
Am Ende der über vierstündigen Party tanzten die Beteiligten der Show mit den Gästen vor und auf der Bühne ausgelassen zur DJ-Musik und beschlossen einen Abend mit ganz viel Lebensfreude und abwechslungsreichen Beiträgen. „Das ist eine große Gemeinschaft hier.
Allein könnten wir das alles hier wirklich nicht stemmen“, unterstrich der Präsident der Achterhoeker Karnevalsgesellschaft (AKG), Johannes Otten, wie wertvoll die Teilnahme der anderen Vereine bei der Gestaltung der Sitzung ist. „Dadurch wird es einfach abwechslungsreicher.“ Zuvor hatten zahlreiche Tanzgruppen, Bauchredner, Gastredner, Prinzenpaare und ihre Garden ein Feuerwerk an guter Laune auf die Bühnenbretter gebracht – passend zum Motto „Der AKG gern unterhält, im Achterhoek die Narrenwelt.“
Moderiert wurde das Ganze erneut von Michael Lindemans und Isabell Eickhoff, deren Vater Thomas später von der Prinzengarde Goch für seine 14-jährige Tätigkeit als Moderator der Veranstaltung mit einem Orden geehrt wurde. Und noch während sich deren Tanzgruppe formierte, überreichte ihm Johannes Otten seitens der AKG noch einen Dankes-Eierlikör und eine Urkunde. „Ich war letztes Jahr ja krank, da haben sie es schon super gemacht“, freute sich der Vater über die zu Beginn noch etwas vorsichtig agierende, im weiteren Verlauf aber immer souveräner werdende Tochter als Nachfolgerin.
Den Schwerpunkt der Veranstaltung bildeten die teilweise sehr spektakulären Tanzdarbietungen der diversen Gruppen, wobei die „Teenies“ des VFR, die „Seemann“-Show der AKG-Showtanz-Gruppen und die Zirkusnummer der VFR-Showgirls ein wenig herausragten. Aber auch die „Jelly‘s“ Hartefeld mit ihrer starken „Indianer“-Tanznummer, die KKG Kapellen und Rot-Weiß Veert unterstrichen mit ihren Darbietungen, dass auch sie in Sachen Tanz und Dynamik eine ganze Menge zu bieten haben. Vor allem das Kapellener Dreigestirn und der Tanz ihrer Garde mit „Eine Woche wach“ und „Komm, halt die Welt an“ mit verschiedenen kleinen Globusbällen schlugen irgendwo auch die Brücke zu einem zentralen Thema unserer heutigen Zeit.
Der AKG-„Rollator-Tanz“ brachte fünf „ältere Herrschaften“ auf die Bühne, die später ohne große Einschränkungen die Bühne mit Bewegung erfüllten. Auch die Jugend durfte zeigen, was sie kann – so wie die Minis der KKG Geldern und die AKG-Kids, die mit einem unterhaltsamen Schulsketch die Lachmuskeln der „großen“ Karnevalisten in Wallung brachten.
Als Zugabe gingen sie anschließend mit Fragen wie „Was macht eine Nonne mit dem Priester in der Kabine?“ oder „Warum benutzen Beamte keine Taschentücher?“ ins Publikum. Logischer-weise waren die Antworten „Ein Kaffeekränzchen“ und „Weil da ‚Tempo‘ draufsteht.“ Als „Trostpreis“ für die Ratenden gab‘s eine kleine Bibel und Taschentücher.
Der junge Bauchredner Daniel Stippel aus Ginderich kam mit dem Anspruch, „das Niveau zu senken, damit die anderen besser rüberkommen.“ Er überraschte mit seinen liebevollen Figuren wie dem „Adler“ und so cleveren Scherzen wie „Ich wollte einen Bahnwitz vortragen, war aber nicht sicher, ob er ankommt“, „Alle elf Minuten nehme ich ein neues Getränk – ich barshippe jetzt“ oder den über die Prostituierte, die „für 30 Euro alles macht“ – in dem Fall war es „am Wochenende Laminat verlegen.“
Und dass die Tradition des „klassischen“ Redners auch im Achterhoek noch nicht ausgestorben ist, zeigten die Beiträge vom Franz Dahmen als „Metzger mit Leib und Seele“ und der wie immer feinsinnige Vortrag des hanseatisch sprechenden „Referendars“ Georg Werner aus Winnekendonk.