Eine Seelsorgerin und Sterbebegleiterin

Seit nunmehr 60 Jahren gehört Schwester Ludwiga Rips der Ordensgemeinschaft der Schwestern von der Göttlichen Vorsehung an. Drei Schwestern dieser Ordensgemeinschaft leben heute noch im Priesterhaus.
Ihren Eintritt hatte die gebürtige Wankumerin am 8. April 1959 im heutigen Elisabethstift an der Friedenstraße abgelegt, das damals noch Mutterhaus der Ordensgemeinschaft war. Sie legte ihren bürgerlichen Namen Adelgunde ab, und erhielt nach ihrem Großvater Ludwig ihren Ordensnamen. Sie gehörte der ersten Gruppe von Schwestern an, die damals in Kevelaer eintraten. Das Postulat und Noviziat verbrachte sie noch in Kevelaer, bevor sie dann von ihrem Orden an verschiedenen Niederlassungen im Pfortendienst eingesetzt wurde.
Seit 1975 wirkte Ludwiga zudem Hauswirtschafterin und durfte Lehrlinge ausbilden. Vor 14 Jahren kehrte die Schwester nach Kevelaer zurück und arbeitet seitdem ehrenamtlich als Seelsorgerin und Sterbebegleiterin im Seniorenhaus Regina Pacis. Das liegt nur wenige Meter vom Elisabethstift entfernt, an dem früher das Mutterhaus des Ordens stand. Nur die Kapelle ist davon erhalten geblieben. „Ich bin aber sehr getröstet, dass nun Senioren im ehemaligen Mutterhaus ihren Lebensabend verbringen können. Das ist doch ein wunderbarer Zweck“, sagtt sie über die Umwidmung des Hauses.
Die Arbeit mit Senioren und die Begleitung auf deren letzten Lebensweg ist nun ihre Hauptaufgabe. Und auch wenn ihr ehemaliges Mutterhaus nicht mehr existiert, im Priesterhaus bildet sie mit Sr. Reina und Sr. Helmburga eine Schwesterngemeinschaft. Zusammen mit den Canisianerbrüdern im Priesterhaus bilden die Schwestern der Göttlichen Vorsehung zu den Stundengebeten auch eine Gebetsgemeinschaft.
Kraft für ihr Tun schöpft sie aus dem Gebet, ob es das persönliche oder das gemeinsame Gebet ist. Davon bestärkt kann sie auch anderen Kraft und Liebe weiterschenken, besonders den Menschen in Regina Pacis. Sr. Ludwiga ist dabei besonders allen nahe, die im Sterben liegen. „Manchmal geht dieser Dienst auch an die Substanz. Aber es ist mir ein großes Anliegen, Menschen zu begleiten, bis sie oben angekommen sind, ihnen ihren letzten Weg leichter zu machen, ihnen beizustehen und Ängste zu nehmen“, betont sie.
Am Samstag wird das Jubiläum gefeiert
Auch in ihrem Leben war es nicht immer leicht. Ihren Vater hat sie verloren, als sie fünf Monate alt war. Sie wuchs als Jüngste mit sieben Geschwistern auf, zwei starben schon als Zwillinge von sieben Monaten. Doch alles Leid hat die Geschwister nur stärker aneinander gekettet. Gemeinsam mit ihrer großen Familie und der Pfarrgemeinde soll ihr diamantenes Ordensjubiläum am Samstag, 27. April noch nachgefeiert werden. Nach dem Hochamt um 10 Uhr findet im Priesterhaus ein Empfang statt, zu dem alle eingeladen sind, die Schwester Ludwiga gratulieren möchten.