Lukas Boetselaars aus Kevelaer engagiert sich im Pastoralteam des Ameland-Ferienlagers

Eine Liebe, die niemals endet

Lukas Boetselaars aus Kevelaer gehört zum Pastoralteam auf Ameland. Foto: Bischöfliche Pressestelle / Ann-Christin Ladermann

Wenn auf Ameland mal wieder Seifenblasen die Inselluft erfüllen, wissen viele Reisende Bescheid: Es ist Ferienzeit. Denn Seifenblasen sind das Willkommenszeichen. Quasi ein „Hallo“ an die Ferienlager, die Jahr für Jahr den Weg auf die Insel antreten. Auch in diesen Sommerferien machten sich wieder viele Kinder und Jugendliche mit ihren Betreuerteams auf die Reise – auch aus Kevelaer. Ein ehemaliger Teilnehmer und später Betreuer aus Kevelaer engagiert sich jetzt sogar im Pastoralteam des Bistums Münster. Lukas Boetselaars trägt damit eine große Verantwortung für das Gelingen der so beliebten Ferienfreizeiten.

„Sobald wir Lagerteilnehmende in kleinen oder großen Gruppen hier vorbeilaufen sehen, wird die kleine Seifenblasenmaschine angestellt“, berichtet Boetselaars. „Ein Zeichen der Gemeinschaft.“ Der 34-jährige Kevelaerer gehört zum Pastoralteam des Bistums Münster, das sich während der nordrhein-westfälischen Sommerferien um die kleinen und großen Anliegen der Ferienlager auf Ameland kümmert. Zwölf junge Erwachsene übernehmen in drei Teams jeweils zwei Wochen lang die inhaltliche und musikalische Gestaltung der Gottesdienste, beraten in Notsituationen und Konfliktfällen und bringen die einzelnen Feriengruppen miteinander in Kontakt, beispielsweise zur Planung von gemeinsamen Aktivitäten.

Rund 5.000 Kinder und Jugendliche allein aus dem Bistum Münster sind jeden Sommer mit Ferienfreizeiten in kirchlicher Trägerschaft auf der niederländischen Insel zu Gast. Für Boetselaars ist Ameland ein zweites Zuhause. Seit 1998 ist er mindestens einmal pro Jahr auf der Insel, oft auch mehrmals. Angefangen hat alles mit dem Ferienlager der Pfarrei St. Marien Kevelaer, in das er viele Jahre als Teilnehmer, schließlich als Betreuer mitgefahren ist. Und auch private Urlaube auf Ameland sind für den Berufsfeuerwehrmann ein Muss. „Schon wenn ich auf der Fähre bin, stellt sich dieses Gefühl ein, dass man in eine andere Welt, die Inselwelt, eintaucht“, beschreibt er.

Gottesdienst-Mobil statt Inselreise

Zum Pastoralteam gehört Boetselaars seit vergangenem Jahr. „Das war allerdings noch sehr von Corona geprägt und wir sind statt auf der Insel mit einem Gottesdienst-Mobil im Bistum herumgefahren und haben die zuhause gebliebenen Ferienfreizeiten besucht, um mit ihnen vor Ort einen Gottesdienst zu feiern“, erinnert sich der 34-Jährige. Dieses Jahr ist wieder mehr Normalität zu spüren, nahezu alle früheren Lager bieten wieder eine Freizeit auf Ameland an. 

Sowohl früher für die Zeit als Betreuer als auch jetzt für die als Pastoralteamer nimmt sich Boetselaars Urlaub oder tauscht Schichten – Zeit, die der Kevelaerer gerne investiert: „Ich habe selbst in Ferienlagern Tolles erleben dürfen. Jetzt kann ich andere dabei unterstützen, dass sie das, was ich erfahren durfte, anderen Kindern ermöglichen können“, beschreibt er seine Motivation.

Vernetzung wird im Pastoralteam groß geschrieben. „Dazu gehören regelmäßige Lagerbesuche, einfach präsent sein und miteinander ins Gespräch kommen“, erklärt Boetselaars. Wöchentlich lädt das Pastoralteam zum Austausch der Lagerleiterinnen und -leiter der gerade stattfindenden Ferienfreizeiten ein. Eine gemeinsame WhatsApp-Gruppe aller Lagerleiterinnen und -leiter sowie des Pastoralteams unterstützt den Austausch. „Gerade jetzt nach den beiden Corona-Sommern profitieren die Lager von der Erfahrung der vorherigen, Fragen können gestellt werden, und manchmal auch ganz simpel übrig gebliebene Lebensmittel an neu ankommende Lager abgegeben werden“, beschreibt er.

Rat geben, Absprachen treffen, Auszeit bieten

Erstmals hat das Pastoralteam seinen Standort an der Clemenskirche in Nes auf Ameland. Unter dem Pavillon am Pfarrhaus sind die Teamerinnen und Teamer in ihrer roten Kleidung schon von Weitem gut zu erkennen. Ein großes Transparent mit der Aufschrift „Pastoralteam“ und ein weiteres mit dem Logo des Bistums Münster verstärken den Wiedererkennungswert. „Die meiste Zeit sind wir hier am Haus, so dass Lagerleiter oder Betreuer vorbeischauen können, um einen Rat einzuholen, um Absprachen zu treffen oder einfach nur eine kleine Lagerpause einzulegen und in Ruhe einen Kaffee zu trinken“, erklärt Boetselaars.

Im Mittelpunkt der Arbeit des Pastoralteams, das von Pastor Karsten Weidisch begleitet wird, stehen die Gottesdienste – rund 20 in zwei Wochen. Samstags und sonntags gibt es das Angebot für Lagergemeinschaften und Inselgäste in der St. Clemens-Kirche, jeden Dienstag für die Kochteams von Ferienlagern, für die die anderen Uhrzeiten ungünstig sind. 

Die meisten Gottesdienste aber feiert das Pastoralteam lagerintern. „Wir kommen auf die Lagerhöfe, feiern mit der Lagergemeinschaft auf der Wiese oder am Strand Gottesdienste“, sagt Boetselaars und ergänzt: „Wir möchten einen Raum eröffnen, in dem die gemeinsame Zeit auf Ameland, alle persönlichen Erlebnisse und Gedanken und die Suche nach Gottes Spuren ihren besonderen Platz bekommen können.“ Die lebendige Gestaltung spielt dabei eine entscheidende Rolle: Der ungewöhnliche Ort, musikalische Elemente zum Mitmachen und kleine Videoclips, die zum Thema der Saison passen: „Gott liebt das bunte Leben“.