Eine kleine Entschädigung für die Kevelaerer

Erneut war das Baustellenmaskottchen „Grubi“ für die Stadt in der Hauptstraße unterwegs, um bei den Bürgern und den Geschäftsleuten für ein wenig Verständnis für die städtischen Baumaßnahmen in der City zu werben.
In den vier Stunden, die „Grubi“ im Eiscafé Piva war, spendierte er jedem Kind jeweils eine kostenlose Eiskugel „Maulwurf“ – angesichts der sehr sommerlichen Temperaturen für viele Kinder eine gelungene „Erfrischung“, die sie gerne annahmen.

Eis erfreut Groß und Klein
Auch die Kids der Kita am Broeck­hof – dort hatten Informationsblätter auf die Aktion aufmerksam gemacht- ließen es sich nicht nehmen, eine Eiskugel zu ergattern und „Grubi“ aus nächster Nähe zu betrachten. „Es war gut – und Grubi fühlt sich weich an“, stellte der sechsjährige Ben fest.
Marlene Fischer hatte sich die Information über die Aktion über die Tochter geben lassen, die bei den Stadtwerken arbeitet. „Da haben wir gedacht, da könnte Jonathan mit uns Großeltern mal hingehen.“
Mara und Robin ließen sich je eine Kugel Stracchiatella und Zitrone geben. „Das ist super – hätten wir gern häufiger“, meinte der Zehnjährige. „Kleinigkeiten erhalten die Freundschaft“, begrüßte auch Maras Vater die Aktion. „Das ist toll – als kleine Entschädigung für den Lärm“. Auch die Winnekendonkerin Denise Berretz und ihr achtjähriger Sohn Phil waren von der Aktion angetan.
Da an diesem Tag „zufällig“ auch der letzte Schultag vor den Sommerferien war, kamen Herr Piva und seine Leute hinter der Theke kaum mit der Nachfrage hinterher. 250 Eiskugeln waren wohl nach gut einer Stunde ausgegeben worden, so Herr Piva.
Natürlich habe man nicht gezögert, als die Stadt gefragt habe, ob man bei so einer Aktion mitmacht. Was für ihn aber nichts daran änderte, dass „die Baustelle für uns eine Katastrophe ist“, unterstrich der Unternehmer.
An der Theke im freien Verkauf gehe es noch, da belaufe sich der Verlust auf ein Drittel. „Aber drinnen – wer setzt sich bei dem Geräuschpegel hier hin“, bedauerte er persönlich, „dass die das nicht in der Winterzeit gemacht haben.“

Schuhputzservice auf der Baustelle
Nahe des Baustellenzauns Hauptstraße/Kapellenplatz wartete die zweite Überraschung auf die Passanten: Ronny Müller hatte sich mit einem alten traditionellen Schuhputz-Rüstzeug von Heiner Dünkelmann ausgestattet, um den interessierten Bürgern oder Besuchern mit einer netten Schuhpolitur „den Staub und den Dreck“ der Baustellen wegzuwischen.
„Bis jetzt hatte ich drei Paar Schuhe – einmal schwarz, einmal schwarze Lederschuhe vom Kellner der Konditorei und einmal helle Schuhe“, war seine Ausbeute der ersten neunzig Minuten.
Der Neusser Michael Krams erzählte während seiner Politur: „Ich hab mir in Rom schon mal Schuhe putzen lassen.“ Er war, wie jedes Jahr, mit seiner Mutter zu ihrem Namenstag nach Kevelaer gekommen und bedankte sich herzlich.
Überbrückungsmaßnahmen
Der Kevelaerer Hans-Joachim Kohlhoff schlenderte entspannt vorbei, sah dann kurz mal zu. „Es war nötig, dass was in der Stadt gemacht wird“, war seine Meinung zum Thema Cityumbau. „Man gewöhnt sich dran – schade, dass es hier länger gedauert hat.“
Sandra Kimm-Hamacher von der Wirtschaftsförderung begleitete „Grubi“ und die Tagesaktion. Sie kündigte an, dass im Bereich des Mechelner Platzes demnächst im Zuge der Verschönerung Elemente aus dem Solegarten stehen sollen. Eine kleine „Loungeecke“ mit Europaletten und Sand stehe schon jetzt da. „Jetzt bringen wir da Belebung.“ Die Maßnahmen müssen als Überbrückung herhalten.
Denn da sich bei der Ausschreibung keine der elf angefragten Firmen für die Tiefbauarbeiten gemeldet hat, wird der Umbau des Mechelner Platzes nicht wie geplant im Sommer 2018, sondern erst 2019 verwirklicht werden können.