Eine geschätzte Mitarbeiterin

Das Hotel Klostergarten wird von der Caritas als Integrationsbetrieb geführt (dafür ist eine Quote von mindestens 25 Prozent schwerbehinderter Mitarbeiter notwendig, hier sind es sogar 40 Prozent), in dem Menschen mit Beeinträchtigung gemeinsam mit nicht beeinträchtigten Kollegen arbeiten. Damit wird der Integrationsgedanke im Hotel Klostergarten gleich doppelt verwirklicht, indem hier Menschen mit Beeinträchtigung nicht nur die Möglichkeit zum unbeschwerten Aufenthalt bekommen (der Klostergarten ist das erste vollkommen barrierefreie und behindertengerecht eingerichtete Hotel am Niederrhein), sondern auch eine sinngebende Beschäftigung ausführen können.
Nicole Grüttner ist die Hotelleiterin, sie hat mit Charlotte Borde­wisch und ihrer gesetzlichen Betreuerin gesprochen und diese erlauben den Leserinnen und Lesern des Kevelaerer Blattes einen „Blick hinter die Kulissen“ ihrer Arbeit.
Die Arbeitsstellen für beeinträchtigte Mitarbeiter sind entsprechend ihres Handicaps eingerichtet und um die Wettbewerbsfähigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt zu erhalten, fördert der Landschaftsverband Rheinland (LVR) diese Stellen unbefristet mit 30 Prozent des Gehaltes.
Der Zuschuss wird genutzt, da höhere Kosten für Mehrurlaub, Tarifbezahlung trotz eingeschränkter Arbeitsfähigkeit und eine pädagogische Fachkraft für Integrationsmitarbeiter anfallen. Darüber hinaus stellt der LVR Gelder für notwendige Investitionen zur Verfügung, um die Arbeitsstellen behindertengerecht zu gestalten. Bei allen Tätigkeiten wird die Solidarität zwischen den schwerbehinderten und nichtbehinderten Mitarbeitern deutlich und die Gäste profitieren von dem positiven Betriebsklima.
Charlotte Bordewisch ist Mitarbeiterin im Housekeeping und gehört so zu den „guten Geistern“ eines Hotels.
Sie ist seit fast vier Jahren Mitarbeiterin und arbeitet 18 Stunden die Woche. Zu ihren Aufgaben gehören: Betten abziehen, das Reinigen der Zimmer und der öffentlichen Räume, sie arbeitet aber auch schon einmal im Service in der Essensausgabe mit, räumt die Tische im Restaurant ab oder hilft in der Spülküche aus. An den jährlich stattfindenden Sommerfesten und Weihnachtsfeiern der Mitarbeitenden nimmt sie ebenfalls teil.
Blick hinter die Kulissen
„Ich arbeite hier sehr gerne und habe sogar zwei Kolleginnen als Freundinnen gefunden“, so Frau Bordewisch. Neben der Möglichkeit, mit vielen Kolleginnen und Kollegen zusammenzuarbeiten, schätzt sie es, dass sie bei der Arbeit auch immer ein offenes Ohr findet, wenn sie private Probleme hat. So fühlte sie sich bei einem kürzlichen Trauerfall in der Familie von allen aufgefangen.
Auch Christoph Schaffeld, der als Berater für Integrationsmitarbeiter zur Verfügung steht, hat sich in dieser Zeit besonders um sie gekümmert. In der Einarbeitungsphase hat er besonders darauf geachtet, dass die Arbeitsbedingungen, Pausenregelungen und Tätigkeitsbereiche ihren persönlichen Möglichkeiten entsprechend gestaltet werden. Aber auch danach steht er Charlotte Bordewisch und den anderen Mitarbeitern weiter beratend zur Seite.
Charlotte Bordewisch ist im Hotel Klostergarten eine geschätzte Kollegin, die trotz ihres Handicaps wertvolle und zuverlässige Arbeit leistet.