Eine duftende Oase

Mit Plastikschippe und Gießkanne marschierten Eva, Marlina, Jolie Jessica und Nico zum neuen Kräuterbeet auf der Wiese nahe der St. Antoniuskirche. „Die Pfefferminze, die könnt ihr ruhig essen, das schmeckt wie ein Bonbon“, zupfte die Leiterin des Kindergartens, Hildegard Holtmann, von einem der Töpfe ein paar Blätter ab.
„Wir haben selber schon Kohlrabi und Tomaten auf unsere Fußballwiese eingepflanzt. Das sind echte Profis hier“, musste sie über die Bemerkung des kleinen Nico schmunzeln: „Es gibt auch schwarze – und blaue Tomaten.“
Gemeinsam mit Mitgliedern des Pfarreirates und Pastor Andreas Poorten machten sich die Kinder  daran, die verschiedenen Töpfe mit Marjoran, Thymian, Petersilie oder Feigen in die Erde zu pflanzen. „Die Feige gilt als älteste erwähnte Pflanze in der Bibel“, wusste Simone Schönell vom Pfarreirat zu berichten.
Auf die Idee sei man letzten Herbst gekommen, erinnert sich Poorten: „Wir saßen im Pfarreirat zusammen und wurden von St. Marien gefragt, was wir für die Wallfahrt machen möchten. Da wollten wir was fürs Leben und ein Zeichen des Heils senden, was ja auch mit Maria zu tun hat. Da kamen wir auf die Kräuter.“
Man zog Fachleute vom NABU zu Rate, die bei der Kräuterauswahl behilflich waren. „Das ist ein Klassischer Hildegard-Kräutergarten“, spielte der Pastor auf die verstorbene Äbtissin von Erlangen an. Der Landschaftsgartenbauer Andreas Rochmanns, der ursprünglich nur einen Weg gestalten sollte, kam  mit der Idee einer Natursteinwand. Es sei auf Dauer was Schönes und auch die Kinder konnten bei der Errichtung mit anpacken.  „Es ist ein schöner Ort , wo man guckt, stehenbleibt und ins Gespräch kommt“, sagt Simone Schönell.
Über das Beet hinaus wolle man den Platz weiter entwickeln – mit Lavendel und einer Bank. „Damit es ein Ort der Erholung und es Lebens wird“, sagte Poorten. Der Pastor wird am Donnerstag, 1. Juni, um 17 Uhr das Beet offiziell nochmal segnen. Bei der Einweihung soll als Zeichen der Verbundenheit Erde aus den fünf Gemeinden und aus St. Marien in das Hochbeet eingebracht werden.
Mit dem Ergebnis waren Groß und Klein sehr zufrieden. Auch Rudolf Just, Verbundleiter für die Kevelaerer Kindergärten, war von dem Garten angetan: „Zur Wallfahrt ist das eine Oase, wo man hingehen kann. Und es wertet den Kirchplatz auf.“