Die Busmannstraße ist eine der wichtigsten und zentralen Straßen Kevelaers

Eine belebte Straße mit historischer Figur

Die „Kleine Klütt“ in spe an der Busmannstraße im Jahr 1955. Fotos: WiScho

In lockerer Reihenfolge stellt KB-Autor Wilfried Schotten (WiScho) in einer Serie Straßennamen in Kevelaer und den Ortschaften vor. Dabei geht es nicht allein um den Namen der Straße und dessen Entstehung, sondern auch um so manche interessante Besonderheit, die sich am Straßenrand findet – oder einstmals befunden hat. Heute…

Die Busmannstraße

Liebe Leserinnen und Leser, mein verehrter Herr Kollege Hendrick hat sich über die Busmannstraße – seine Straße! – bereits geäußert. Ich habe mal nachgeblättert: das ist gerade mal ein Jahr her – genauer gesagt: Es war im Mai. Dankenswerterweise blieb jedoch einiges übrig, was ich nun ergänzen kann. „Einiges“ ist leicht untertrieben – es werden wohl zwei Stories draus, wie bereits drei Mal bei anderen Straßen geschehen.

Wobei ich nicht ausschließen möchte, dass hin und wieder eine Textstelle auftaucht, die Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, bekannt vorkommen könnte. Aber vielleicht ist ja der Blickwinkel ein anderer, sodass eine erneute Betrachtung durchaus Sinn ergibt.

Kirmesumzug in den 1950er-Jahren.

Bei besagtem Durchblättern stellte ich fest, dass es um die beiden Seiten geht, wo die beliebten Schuhgeschäfte Heystermann und Sinsbeck liegen sowie die beiden Apotheken nebst Verbands-Sparkasse und Altem Rathaus.

Apropos Sparkasse: Bevor ich also ihm, d.h. seinem bronzenen Ebenbild in Richtung Kapellenplatz folge, erinnere ich noch einmal an die Sparkasse, die vor gut 60 Jahren noch „Städtische Sparkasse“ hieß. Man fand sie in den 50er-Jahren in dem Gebäude, wo heute modische Kleidung verkauft wird – bei Kaenders nämlich.

Zurück zur Busmann-Skulptur, geschaffen von der Künstlerin Rutert aus Xanten-Alpen. Hendrick setzt nun schon seit  Pfingstsamstag 1989 einen Fuß vor den anderen und kommt doch nicht von der Stelle. Er würde ja auch so manchem Gast Kevelaers davonlaufen, der vielleicht sogar ein Foto machen will…

Und nun passiere ich ein Geschäft nach dem anderen – typisch für eine der wichtigsten und belebtesten Straßen Kevelaers. Niemand sei mir deswegen böse, wenn ich hier und da auch mal eines weglasse, was vielleicht schon in anderen Texten erwähnt wurde. Zum Beispiel das Sportgeschäft Heix, bei dem meine Eltern mir zu Olims Zeiten die ersten Fußballschuhe kauften.

H. Janssen um 1905.

Traditionsreich bis zum berühmten Gehtnichtmehr liegt der Busmann-Figur gegenüber das ebenso benannte Busmann-Stübchen. Alle Kevelaerer und Kevelaererinnen kennen das Haus unter dem Namen „Kleine Klütt“; denn von den Wirtsleuten Benno und Agnes van den Berg war sie die Tochter von Heinrich Hermens, dem die „Große Klütt“ = Ratskeller an der Marktstraße gehörte. Sie leben leider beide nicht mehr – Agnes verstarb lange nach ihrem Mann Benno in 2003 und mit ihr auch die „Kleine Klütt“, nach insgesamt 42 Jahren Dienst am Gast. Mehrere Nachfolger sorgten bis heute dafür, dass Hunger und Durst gestillt werden konnten, ebenso wie die Fassade des Hauses so manche Erneuerung und farbliche Veränderung erfahren hat. Hoffen wir, dass die Tür sich bald wieder öffnet.

Schräg gegenüber finden wir einen weiteren, sehr bekannten Kevelaerer. Im Hause Janssen – Heursen wohnt er und man kennt ihn nur unter „Bäcker Henn“. Seit 1904 werden hier leckere Kuchen und auch Brote gebacken und noch heute wacht „Henn“ ganz im Geiste seiner Vorfahren darüber, dass hier alles seinen rechten Weg geht.

Nachbarn im Jahr 1951.

 – Ende  Teil 1 –