Einblicke in die tägliche Arbeit

Großfiguren und Werbebanner flatterten im Wind, ein Getränkewagen lud zum Verweilen und einige Infostände lockten in die großen Vorhalle. Die Firma Wystrach gewährte den Besuchern am Tag der offenen Tür einen Blick hinter die Kulissen des Großunternehmens.

So konnten sich Besucher unter anderem über die Ausbildungsberufe des Unternehmens wie Konstruktionsmechaniker, Maschinen- und Anlagenführer oder Fachlagerist erkundigen. „Das Interesse war da, die Jungen haben sich informiert“, freute sich Ausbildungsleiter Kevin Sonderkamp über die Resonanz.

Auch zahlreiche Kooperationspartner der Firma nutzten die Gelegenheit, sich darzustellen. Derweil führte Wystrach-Geschäftsführer Wolfgang Wolter die Besucher während einer Werksführung durch die einzelnen Bereiche des Unternehmens. „Viele können sich nicht so viel darunter vorstellen, was wir machen“, sagte er und gewährte einen Einblick in die tägliche Arbeit. Hierbei rückte vor allem das Thema „Wasserstoff“ in den Focus: „Wir wollen transportieren, dass das keine Gefahr darstellt und das bekannt machen.“

Einsatz der Schweißroboter

In Sachen Hochdrucklösungen und Transport von Gasflaschen sei das Unternehmen seit über 30 Jahren unterwegs. Wolter führte die Besucher vorbei an automatisierten Kantblöcken, in eine automatisierte Hochregal-Halle mit 4.000 Stellplätzen und zu den Schweißrobotern für die Bündelgestelle.

„Damit sind wir bis zu eineinhalb Mal so schnell bei gleichbleibender Qualität“, skizzierte er den Vorteil zur manuellen Produktion. „So eine Schweißmaschine habe ich noch nie gesehen“, staunte Besucherin Anja Rausch aus Goch, die früher bei Krupp in der Metallverarbeitung gelernt hatte.

Die ausgelieferten Flaschen müssten eine ausführliche Wasserdruck- und Ultraschallprüfung durchlaufen. „Wir haben lediglich 1,3 Prozent Ausschuss“, unterstrich der Geschäftsführer, dass auf die „Sicherheit“ bei dem weltweit agierenden Unternehmen akribisch geachtet wird. Und mit den selbstgebauten Trägersystemen und Containern transportiere man hochkomprimiert das Erdgas .

Für Faszination sorgte die Darstellung der Möglichkeiten, wie man mit einem Wasserstoff-Sattelzug „130.000 Kilometer ohne Probleme“ fahren kann. Die ersten hundert Wasserstoff-Züge seien von der Firma Alston bereits in Auftrag gegeben worden, skizzierte Wolter die weiteren Perspektiven. Und er zeigte die große Wasserstoff-Tankzelle außerhalb des Gebäudes – ein „Interreg“-Förderprojekt , an dem die Firma beteiligt sei.

Fahren mit Wasserstoff

Der Weg Richtung Wasserstoff als Energiequelle für LKW und Busse werde bereits beschritten, so Wolter: „In Zukunft wird sich die Frage stellen, welche Lastwagen in die Städte kommen werden.“ In den Niederlanden könne man zunehmend nicht mehr mit Dieselfahrzeugen in die Städte hinein. „Also gibt es die Alternativen E-Fahrzeug, Hybrid – oder Wasserstoff“, sagte Wolter.

Es gebe bereits erste Anfragen von Toyota. „Die gehen schon mit Wasserstoff-Bussen auf den Markt.“ Und auch erste deutsche Städte hätten diese Transport-Perspektive erkannt. „In Köln wird es bald die ersten 30 Busse geben.“ Mit so einem System wie bei Wystrach könne man vier Busse pro Tag befüllen.

Die Besucher zeigten sich beeindruckt. „Was sich hier für die Zukunft tut“, sei einfach spannend, fand Jo Trenkel aus Asperden. „Die Größe und was hier alles dahintersteht“, fand das Kevelaerer Ehepaar Gerd und Christina Papliniski klasse.

Die Familie Költgen war mit drei Generationen extra aus Tönisvorst angereist. „Wasserstoff ist eine gute Lösung“, befand der 13-jährige Sven, der ein Referat über das Thema schreiben darf.

Nach der Werksführung konnten sich die Besucher noch bei Kaffee und Kuchen stärken. Und so zeigten sich am Ende des Tages beide Seitezufrieden. Sprach doch die für Kommunikation zuständige Sprecherin des Unternehmens, Anne Reiter, von „locker 500 Besuchern“.