Fünf Niederrheinerinnen brachen zum zweiten Mal zur Fluthilfe auf

Ein Winzer aus dem Ahrtal bat um Hilfe

Die Helferinnen aus Kevelaer und Umgebung (v.l.): Christine Biallas, Sandra Brosch, Claudia Daniels, Johanna Braun, Gabriela Thoenissen. Foto: Gabriela Thoenissen

Tatkräftige Unterstützung für die Betroffenen des Hochwassers gab es in den vergangenen Wochen nicht nur seitens Kevelaerer Unternehmen. Auch private Initiativen machten sich auf den Weg, um mit anzupacken – so auch die Kevelaererin Claudia Daniels, die nun von ihren Eindrücken vor Ort berichtet. Sie und weitere Helfer*innen waren kürzlich um dringende Unterstützung von einem Weinbauern aus Mayschoß (Landkreis Ahrweiler) gebeten worden.

„Im Moment der Flut und den nachfolgenden Stunden gibt es einen unglaublichen Adrenalinstoß“, beschreibt der junge Winzer Florian Mies die ersten Tage nach den verheerenden Wassereinbrüchen. „Man arbeitet wie verrückt und ohne nachzudenken. Dann irgendwann kommt das Erwachen. Der Verstand setzt ein und bange Fragen, ob man das jemals wieder aufbauen kann.“ Er ist unendlich dankbar, dass seine Frau und sein Baby, seine Familie die Flut überstanden haben.

„Hier kann man keine Prioritäten setzen“, erklärt der Weinbauer aus Mayschoß. „Die Not ist überall groß“, bestärkt er mit einer weit ausholenden Handbewegung über das gesamte Ahrtal. Von dort oben, eigentlich ein wunderbarer Ort der Erholung am Rotweinwanderweg, lässt sich das Ausmaß der Flutkatastrophe erschreckend deutlich überblicken. Anhand der Lehmspuren ist selbst aus dieser Höhe deutlich, wie weit das Wasser in die Ortschaften gedrungen ist.