Ein Vorgeschmack aufs Musical

Mit einem Flashmob durch die Kevelaerer Innenstadt machten die Family Singers aus Pfalzdorf auf ihr neues Musical „Subway all-ein“ aufmerksam. Bei schönstem Herbstwetter wirkten von den 120 Mitgliedern gut 20 bei dieser Aktion mit.
„Für uns ist es das erste Mal, dass wir einen Flashmob machen“, sagte Pressesprecher Hans-Peter Bause. „Aber es hat auf Anhieb super geklappt.“ Und das, obwohl sie sich erst einige Tage zuvor spontan zu der Aktion entschlossen hatten. Mit Besen klopften und fegten einige Singers über das Kevelaerer Pflaster. Andere erzeugten Rhythmen durch Mülleimer und Plastikflaschen. Der musikalische Leiter, Manuel Hermsen, klopfte auf ein Cajon. Junge Leute präsentierten Tanzeinlagen. Und Jeroen Blok sang zu Begleitmusik aus dem Lautsprecher einige Hits aus dem Musical.
„Es hat allen super Spaß gemacht, viele sind auf uns aufmerksam geworden und wir konnten etliche Flyer verteilen“, zeigte sich Hans-Peter Bause mit der Aktion zufrieden. Von ihm kam der Anstoß. 2015 war er 14 Tage in Berlin und sammelte in der U-Bahn seine Erfahrungen. Er begegnete dort Armen und Reichen, Jungen und Alten, Deutschen und Angehörigen fremder Kulturen. „Am Anfang steckte ich viele Menschen noch in Schubladen, aber schließlich habe ich gelernt, Vorurteile abzubauen und offen für Neues zu sein“, meinte er.
Nach der Berlinreise brachte er seine Erfahrungen im Arbeitskreis der Family Singers ein. Dieser war auf Anhieb begeistert. Gemeinsam entwickelten die Mitglieder die Idee zu einem Musical, das über die Themen „Flucht, Angst, Vorurteile, Toleranz und Liebe“ handeln sollte.
Darin wird die fiktive Geschichte von Hans Glück erzählt, der als Tourist vom Land in die Bundeshauptstadt kommt. In der Berliner U-Bahn wird er mit vielen persönlichen Geschichten aus dem Leben der Großstadt konfrontiert und durch viele Begegnungen bereichert. Mit ins Musical eingeflossen ist auch die Geschichte von Roqia und Hedayat, die ursprünglich aus Afghanistan kommen und seit 2012 in Deutschland leben. Sie gehören schon lange den Family Singers an. „Wir sind so froh, hier sein zu können. Das ist für uns ein großes Geschenk“, sagt Roqia. In dem Lied „Blume von Afghanistan“ wird die Geschichte ihrer Flucht erzählt. Neben den beiden wirken noch sieben andere Flüchtlinge im Chor mit.
Am Samstag, 18., und Sonntag, 19. November, wird das Musical zum ersten Mal in Kevelaer aufgeführt. Letztes Jahr gab es drei ausverkaufte Vorführungen in der Aula des Augustinianums Gaesdonck. 1.800 begeisterte Zuschauer schenkten damals den Solisten, dem Orchester, den mitwirkenden Chören und Tänzern minutenlangen Applaus.
Nach dem Ostermusical 2006 und dem Weihnachtsmusical 2011 ist es das dritte große Projekt der Family Singers.
Wie bei den Vorgängermusicals haben Manuel Hermsen und Daniel Verhülsdonk die Musik komponiert. Die Zuschauer dürfen sich auf schmissige Melodien, Popsongs, auf Stompeinlagen mit Alltagsgegenständen, Rock, Hiphop, Tanzeinlagen und Videoprojektionen freuen. „Das Stück lässt keinen kalt, schon letztes Jahr war die Resonanz riesig. Wir wollen auch dieses Jahr unseren Zuschauern Freude machen und sie mit einer tollen Performance und einer tiefen Botschaft in den Bann ziehen“, verspricht Hans-Peter Bause.
Einen Menschen konnten die Family Singers schon froher machen. Während des Flashmobs saß ein Bettler in ihrer Nähe. Sofort nahm sich eine junge Tänzerin ein Herz und sammelte unter den Darstellern einen kleinen Geldbetrag. Alle waren sofort begeistert: „Genau, darum geht es, nicht nur in unserem Musical!“
Weitere Infos und Karten gibt es unter www.subway-all-ein.de