Deutschland feiert 75 Jahre Grundgesetz. Bis heute ist die Verfassung das Fundament für unser Zusammenleben in einem freien und demokratischen Rechtsstaat. Vor 75 Jahren wurde sie vom Parlamentarischen Rat in Bonn erarbeitet. Als Vorlage diente den Experten unter anderem eine Arbeitsgrundlage, die ein Sachverständigengremium am Chiemsee ausgearbeitet hatte. Ein Mitglied des sogenannten Verfassungskonvents auf Herrenchiemsee war Adolf Süsterhenn. Mit ihm ist KB-Autor Wilfried Renard verwandt. Im Bayernurlaub begegnete er dem politischen Wirken seines „Onkel Adolf“ und tauchte in die Geschichte des Grundgesetzes ein:

Wenn sich zwei Kevelaerer über einen Dritten unterhalten, dann ist es wichtig, dass zuerst einmal die Verhältnisse geklärt werden. In unserem Fall bedeutet das: Was verbindet Adolf Süsterhenn mit Kevelaer? Also, das ist so: alle Kevelaerer, die Renard heißen, stammen von dem Kirchenmaler Josef Renard ab, der sein Haus auf der Gelderner Straße hatte. Josef hatte mit seiner Frau Margarethe zehn Kinder. Mein Vater Heinrich war das dritte Kind und das neunte Kind war meine Tante Magdalena. Und meine Tante Magdalena hatte im Krieg als Lazarettschwester meinen zukünftigen Onkel Adolf kennengelernt und geheiratet. So, das wäre also schon mal geklärt. Dass ich Onkel Adolf nur selten zu Gesicht bekam, wenn er zu Besuch bei seiner Schwiegermutter und bei uns war, das lag daran, dass Onkel Adolf sehr beschäftigt war. Ich erinnere mich daher nur flüchtig daran, wie er seiner „Citroën Déesse“ entstieg und mit Hilfe eines Gehstockes ins Haus hineintrat. Damals war ich noch ein Kind und wusste nur so viel, dass er irgendwo Justi…