Wer durch die Tür des „Zum Einhorn“ tritt, spürt sofort: Hier weht der Geist von Generationen. Seit über 100 Jahren ist das Haus an der Twistedener Str. 285 in Kevelaer fest in Familienhand – und steht nun vor einer der größten Veränderungen seiner Geschichte. Im Gespräch mit Inhaberin Ursula „Ulla“ Grootens, geb. Scholten, wird schnell klar: Tradition und Wandel schließen sich nicht aus, sondern gehen im Einhorn künftig Hand in Hand.

Von der Landwirtschaft zur Gastfreundschaft

Der Grundstein wurde 1898 gelegt, als Ullas Urgroßvater an genau dieser Stelle Landwirtschaft betrieb. Schon damals schlummerte die Idee, Gäste zu bewirten. Doch erst 1920, nach einem langen Anlauf bei den Behörden, durfte neben dem Bauernhof offiziell eine Gastwirtschaft eröffnet werden – der Anfang einer bewegten Familiengeschichte.

Ulla Grootens: Gastgeberin mit Herz und Vision

Ulla Grootens, das jüngste von fünf Kindern, übernahm 1999 im Alter von 29 Jahren den Betrieb von ihren Eltern. Zuvor hatte sie das Handwerk der Hotellerie gelernt und sieben Jahre außerhalb von Kevelaer gearbeitet, bevor sie mit frischem Wissen und viel Elan zurückkehrte.

Im selben Jahr heiratete sie Jörg Grootens, der ihr bis heute den Rücken freihält.

„Wir haben als Familie lange überlegt, wie es weitergehen soll“, erzählt sie. „Meine Eltern konnten altersbedingt nicht mehr, und meine drei Söhne wollen beruflich ander…