Ein Tag der Erinnerung

Rund 100 der 266 Kommunionskinder aus dem Jahre 1948 waren in die Basilika gekommen, um mit Wallfahrtsrektor Greogor Kauling und Weihbischof Rolf Lohmann die Eucharistiefeier anlässlich ihrer Gnadenkommunion zu begehen.

„Das schaffen nicht viele“, richtete Lohmann seine Worte an die Jubilar. „Das ist für auch für mich eine Premiere.“ Deshalb sei er besonders gerne gekommen. „Was haben Sie alles an Veränderungen erlebt in den letzten 70 Jahren, kirchlich, mit der Dgitalisierung der gesamten Welt. Mit welchen Emotionen und Gedanken möge jeder Einzelne von Ihnen gekommen sein?“, fragte sich der Bischof und blickte auf das Jahr 1948 zurück. Nach den „Skandalen des Nationalsozialismus, den Trümmern“ und vielen zerstörten Städten, sei die damilige Erstkommunion der Antonius- und der Hubertusschüler mit dem Bischof von Lourdes in eine „Zeit des Aufbruchs“ gefallen.

Damals habe es volle Kirchen gegeben, eine neue Hinwendung „nach dem Desaster der braunen Ideologie, die alles zerstört hat und eines Mannes, der die Welt in Unordnung gebracht hat, um eine neue Gesellschaft aufzubauen.“

Lohmann erinnerte auch an die Begründung der Pax-Christi-Bewegung, die damals am gleichen Tag auf einem Kongress in Anwesenheit von sechs Bischöfen stattfand und wo das Friedenslicht in der Gnadenkapelle entzündet wurde.

„Wenn wir an die schwierige Situation in Syrien denken, ist die Botschaft des Friedens umso wichtiger.“ Die Menschen damals „hatten es mit stürmischen Zeiten zu tun und wir stehen heute in stürmischen Zeiten.“

Gedenken an den Bischof von Lourdes, der damals die Kommunion vornahm.
Foto: aflo

Auch Bürgermeister Dominik Pichler sprach von einem „unglaublichen Jubiläum. Ich müsste bis 2054 warten.“ Heutzutage gingen deutlich weniger als 266 Kinder zur Kommunion: „Umso schöner, dass Sie sich hier treffen und dass sie gesund und munter sind.“

Nach dem Gottesdienst und einem Gruppenfoto zogen alle zur Gnadenkapelle, um unter anderem für eines der im Sterben liegenden Kommunionkinder von damals zu beten.
Im Forum Pax Christi erinnerten sich die Jubilare an der geschmückter Ehrentafel an die Lebensgeschte des Bischof Théas. Selbst in NS-Gefangenschaft hatte es seine französischen Mithäftlinge aufgerufen, den „Häschern“ zu vergeben.

Blättern im Fotoalbum

Beim gemeinsamen Essen nutzte die Gruppe die Gelegenheit dann zum persönlichen Austausch. So holte Annemarie Mariani ein Fotobändchen aus der Tasche holte. „Meine Mutter hat die Fotos besorgt, wohl von van Wickeren“, war dort ein Konterfei des damaligen Bischofs von Lourdes, Pierre-Marie Théas, zu sehen, der die Kommunion damals erteilt hatte. Beim Weiterblättern fanden sich Bilder mit einer Schar weißgekleideter Kommunionskinder, mit dem Bischof, der am Kapellenplatz durch die Menge schritt, und weitere Momentaufnahmen des Tages. „Wir haben das damals gar nicht so aufgefasst, wir waren ja noch jung“, meinte Marlies Ingenpass, damals achtjährige Antonius-Schülerin.

Das Treffen holte viele alte Erinnerungen an die Kommunion wieder zurück, die damals am 4. April 1948 schon um 7 Uhr begann. „Wir waren gerade ausgebomt, kamen aus Bielefeld und hatten gerade mal zwei Zimmer“, erzählte Amelie Koenen. „Meine Mutter hat beim Bauern gebettelt, damit wir für den Tag was zu Essen hatten. Es war brechend voll in der Stadt. Und so früh waren alle noch nüchtern.“ Da seien Leute richtig umgefallen.

„Da war eine Riesengruppe an der Antoniuskirche aufgestellt, die zog die Hauptstraße entlang zur Basilika“, hatte Erika Kammann auch noch das Bild vor Augen. Genaus wie das ader Familienfeier mit 15 Leuten in einer Drei-Zimmer-Wonhnung.

Elsbeth Nahen war damals Hubertus-Schülerin. „Es war ein kühler Tag und die Kirche rappelvoll.“ Sie habe unter dem Predigttisch gesessen. „Da war noch der Hochaltar da, rechts und links saßen jeweils die Mädchen und Jungen“, erzählte die 78-jährige. „Dankbarkeit empfinde ich heute. Es war etwas Besonderes.“

Alle Teilnehmer

Neben Weihbischof Rolf Lohmann, Dechant Gregor Kauling, Pfarrer Hubert Janssen und Bürgermeister Dr. Dominik Pichler waren es die Jubilare:

Antonius-Schule Jungen: Aengenendt, Franz, Bay, Karl, Berns, Matthias, Beunings, Karl, Douteil, Rolf, Evers, Hans, Giesen, Manfred, Gossens, Heinz, Helders, Heinrich, Janssen, Heinz, van Lück, Gerd, , Martens, Herbert, Müser, Theo, Peters, Jürgen, Plönes, Alfred, Ripkens, Heinz, Roelofs, Karl-Heinz, Rommen, Ingrid, Rommen Hans, Rommen, Josef, Schwickerat, Erwin, Terlinden, Peter, Toonen, Karl, Verhasselt, Helmut, Willems, Theo

Antonius-Schule Mädchen: Baumann, Wilma, Dahmen, Ingrid, Giesen, Maria, Hanßen, Berni, Heinrich, Marianne, Hugenberg, Maria, Ingenpaß, Marlies, Ingenwepelt, Adele, Kammann, Erika, Kaster, Ruth, Konigorski, Else, Marliani, Annemie, Mülders, Maria, Niersmann, Christa, Passens, Gerda, Peters, Wilma, Rass, Uschi, Renard, Ulla, Renard, Ursula, Rösing, Josi, Rademacher, Irmgard, Rötte, Gisela, Spitz, Annemie, Tebart, Leni, van Diffelen, Maria, van Ditzhuysen, Fränzi, Verhülsdonk, Annemie, Woischny, Karola

Hubertusschule Mädchen und Jungen: Ambaum, Maria, Drissen, Gerda, Ermers, Kriemhild, Eyhorn, Elfriede, Jansen, Liesel, Klein, Luise, Koenen, Anneliese, Leukers, Else, Linßen, Maria, van Lipzig, Maria, Moors, Maria, Nahen, Elsbeth, van Oorschot, Mechtild, Peters, Elisabeth, Schröter, Maria, Stexkes, Gerda, Strucks, Mechtild, Valks, Maria, Verhasselt, Hilde, Wegner, Mechtild, Wendt, Maria, Zwiest, Hilde, Fuhs, Heinz, Gossens, Karl, Ingenpass, Gerd, Maes, Lambert, Reuters, Peter, Sarsi, Peter, Toonen, Karl-Heinz, Verhülsdonk, Johannes