Ein später Anfang

Dass „Fridays for Future“ weniger eine Jugend- als mittlerweile eine Generationenbewegung geworden ist, ließ sich bei der Gründungsversammlung der Kevelaerer „Fridays for Future“-Gruppe in den Räumen des KuK-Ateliers schon relativ offensichtlich ausmachen. Denn das Alter derjenigen, die sich dafür in Kevelaer bei dem Treffen interessierten, reichte von elf Jahren hin bis zum 65. Lebensjahr.

„Ich habe drei Enkel, aber mache das für mich – als Grundhaltung“, meinte die 64-jährige Klara Aymanns-Kock. Es sei wichtig, „weniger auf Konsum“ zu setzen, mit der Natur und der Schöpfung ganz anders umzugehen und „sich in kleinen Schritten Wege zu suchen – weil alle der Meinung sind, dass es so nicht weiter geht.“

Allerdings wurde auch deutlich, dass gerade die Basis der anwesenden jungen Leute mit der 17-jährigen Schülerin Veronika Hartmann und zwei elfjährigen Jungs, die an der Gaesdonck zur Schule gehen, doch sehr übersichtlich war. „Ich hab‘s aus der Zeitung erfahren, beschäftige mich schon lange damit“, meinte der elfjährige Nils.

Nicht irritieren lassen

Verspätet kam dann noch der 20-jährige Ponter Jannik Berbalk dazu, der bereits im Frühjahr in Kleve aktiv an der Gründung der Gruppe mitgewirkt hatte und quasi als erfahrener Aktivist von außen mithelfen wollte. Über das Internet gebe es gegenüber der „Fridays for Future“-Bewegungen immer wieder, vor allem von rechts, offene Anfeindungen. Davon dürfe man sich aber nicht irritieren lassen.

Vier der Interessierten hatten an der am Morgen noch stattgefundenen „OW1“-Gegendemonstration teilgenommen – so auch Claudia Blauert, die bei der Initiative „Rettet die Binnenheide“ aktiv dabei ist und klar machte, dass sie als „Ältere die Jugend unterstützen“ will.

Frederike Wouters machte deutlich, dass sie als Street-Art-Künstlerin das Thema auch künstlerisch immer wieder aufgreife und das unter dem Hashtag „Artist for future“ vertrete. Auf dem von ihr initiierten „Madonnari-Festival“ habe man in diesem Jahr auch einen „Klimastreik“ mit den internationalen Künstlern durchgeführt, um das Thema in die Gesellschaft mit hineinzutragen und sich mit der Bewegung solidarisch zu zeigen.

Die Leute mobilisieren 

In der Diskussion wurde deutlich, dass erst einmal ein Fundament an Struktur, Personen und Vernetzung geschaffen werden muss, bevor man, wie Berbalk es ansprach, an die Wahl von Vertretern für die stadtübergreifenden Diskussionen im FFF-Verbund gehen oder Aktionen gestalten kann. Basisdemokratisch wurde entschieden, dazu einen Insta­gram-Account, eine Mail-Adresse und eine Whatsapp-Gruppe einzurichten. Und das persönliche Gespräch soll helfen, Leute zu mobilisieren.

Als Kontakt für Interessenten steht zunächst Jannik Berbalk unter Tel. 0163-2014947 zur Verfügung. Ein Termin für ein Folgetreffen wurde auch vereinbart – der 3. Januar 2020. Ein Treffpunkt steht allerdings noch nicht fest.