Die Bauarbeiten für die neue Jugendeinrichtung mit Verwaltungszentrum auf der Kroatenstraße schreiten in großen Schritten voran. Grund genug für Oliver Droop vom Architekturbüro Michael van Ooyen Freie Architekten aus Straelen, im Ausschuss für Klima, Umwelt und Gebäudemanagement (KlUG) den aktuellen Sachstand zu den Baumaßnahmen vorzustellen. Vorab hat die Verwaltung die Ausschussmitglieder zu einer Baustellenbegehung eingeladen.
Wesentlich offenener
Das Hausmeisterhäuschen neben der ehemaligen Virginia-Satir-Schule wurde bereits im November letzten Jahres abgerissen. Mittlerweile sind die Abbrucharbeiten des Bestandsgebäudes fast abgeschlossen. Die Brüstungen unter den Fenstern werden gerade neu aufgemauert. Im Innenhof wurden bereits die Kellerwände abgedichtet und gedämmt und die Abflussleitungen größtenteils fertig verlegt. Innerhalb des Bestandsgebäudes sind viele Durchbrüche entstanden. „Unser Ziel war es, die Räumlichkeiten wesentlich offener zu gestalten und viele Räume miteinander zu verbinden“, so Oliver Droop.
Für das Jugendzentrum „Kompass“, das in die Räumlichkeiten im alten Gebäude einziehen wird, wurde eine neue Treppe eingebaut, die das Erdgeschoss mit dem Untergeschoss verbindet. Im Erdgeschoss entstehen ein großer, offener Aufenthaltsraum für die Jugendlichen sowie eine Küche und ein Besprechungsraum. Im Untergeschoss des Jugendzentrums ist Platz für eine „Chill-Lounge“ mit Partyraum sowie einen Werkraum. Das Gebäude wird außerdem komplett barrierefrei. Der Aufzugschacht ist auch schon fertig.
Ebenfalls im Bestandsgebäude untergebracht werden künftig die Pädagogischen Dienste der Stadtverwaltung sowie eine Jugendberufsagentur. Die Verwaltungsbereiche Jobcenter, Soziales, Jugend, Schulen und Sport ziehen in den neuen Anbau ein. Damit Jugendliche und Verwaltung je ihren eigenen Bereich haben, sind zwei separate Eingänge geplant.
Kostenpunkt: 14,35 Mio. Euro
Die Arbeiten am Neubau sind ebenfalls fortgeschritten: Im Erdgeschoss stehen die Wände und mittlerweile ist auch die Decke betoniert. Im nächsten Schritt wird die erste Etage aufgebaut. Im September und Oktober soll der Innenausbau von Bestandsgebäude und Neubau starten. Insgesamt rechnet Oliver Droop zurzeit mit Kosten von 14,35 Mio. Euro für den Komplex. Ein Teil der Kosten wird gefördert: Für die Sanierung und Erweiterung des Gebäudes kommen verschiedene Fördertöpfe von Bund und Land zum Tragen: 4 Mio. Euro stellen das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen und das Landesministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitales im Rahmen des Investitionspakts Soziale Integration im Quartier NRW für die zukunftsorientierte Jugendeinrichtung bereit. Zusätzliche 800.000 Euro Förderung kommt aus drei verschiedenen Förderprogrammen: Das Land fördert die Photovoltaik-Anlage des Bestandsgebäudes und für vereinzelte Gewerke des Bestandsgebäudes erhält die Stadt eine Bundesförderung für effiziente Gebäude. Der Neubau wird mit KfW-Fördermitteln bezuschusst, erklärt Michael Simons, Fördermittelmanager bei der Wallfahrtsstadt Kevelaer.
Auf die Frage der Ausschussmitglieder, ob die Entscheidung richtig gewesen sei, das Bestandsgebäude umzubauen und zu sanieren, anstatt es komplett abzureißen und neu zu bauen, hat Architekt Oliver Droop eine klare Antwort: „Ja, würden wir heute nochmal vor Baubeginn stehen, würden wir es genauso wieder empfehlen.“