Mit ihrem neuen Musical „Planet B“, wagen sich die „Family Singers“ aus Pfalzdorf an ein heiß diskutiertes Thema, die Klimakrise.
Für Drehbuchautor Gereon Brakhan macht gerade diese Kombination aus einem ernsten, sperrigen Thema und einer musikalischen Bearbeitung Sinn: „Sich einem Thema aus verschiedenen Blickwinkeln auf verschiedene Arten zu nähern, kann helfen, ganz unterschiedliche Menschen dafür zu interessieren.“ Und möglichst viele Menschen einzubinden, ist den Family Singers ein Anliegen. Dabei geht es den Initiirenden weder darum, die Zuschauerschaft zu belehren, noch ihr Angst zu machen, sondern das Bewusstsein für das eigene Handeln zu schärfen.
Etwas im Kleinen bewegen
Annette Regnitter, die seit vielen Jahren das Stimmtraining für die Musicals der Family Singers leitet, und die auch immer wieder selbst Rollen übernimmt, bringt es auf den Punkt: „Für mich geht es bei „Planet B“ darum, Mut zu haben und Veränderungen anzupacken. Veränderung macht oft Angst und Angst lähmt die Menschen.“ Vielmehr gehe es darum, Denkanstöße zu geben, sich mit den eigenen Gewohnheiten zu beschäftigen und vielleicht etwas im Kleinen zu bewegen.
Umgesetzt wird dies in dem Musical dadurch, dass ganz unterschiedliche Personen zu verschiedenen Zeiten mit den Herausforderungen des Fortschritts konfrontiert werden: Dabei steht der Kampf gegen eine Eisenbahnlinie im amerikanischen Westen um 1850 neben der Frage des Kohleausstieges in Deutschland 2020 und der Folgen der Klimakrise für eine Stadt im Jahr 2050, musikalisch umgesetzt passend zum Stil der jeweiligen Zeit. Hier zeigt sich Manuel Hermsen als Komponist verantwortlich. In „Planet B“ versucht er, Elemente aus seiner Leidenschaft, der elektronischen Musik, mit akustischen Elementen zu verknüpfen. Unterstützt werden die Family Singers dabei von der Big Band „BB4F“ aus Kevelaer.
Wöchentliche Proben mit der Regisseurin Eva Ruban, die mit viel Herzblut ihre Aufgabe wahrnimmt, gehören dazu.
Eigene Gewohnheiten überdenken
Bei den eigenen Chormitgliedern hat die Arbeit am Musical Eindruck gemacht – sowohl bei alten Hasen wie Inga und Marcel Veeger, die schon seit 20 Jahren dabei sind, als auch bei Neuen wie Bernd Verhaeg, der erstmal nur in den Musicalprojektchor eingestiegen ist. „Die Proben hatten angefangen, als das Musical noch lange nicht fertig war. Man hatte das Gefühl, mitten in einem riesigen Chaos zu stehen“, erinnert sich der Asperdener mit einem Lächeln. „Aber nach und nach fügt sich alles zusammen.“ Neben dem Spaß und der Unterhaltung ist das nachdenkliche Thema auch für die Chormitglieder immer wieder Anstoß, eigene Gewohnheiten zu überdenken. „Man beginnt zu überlegen, was man selbst in seinem Alltag tun oder lassen kann, um seinen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten“, meint auch Chormitglied Gisela van Appeldorn, „und ich denke da ist der Zug noch lange nicht abgefahren.“ Für Verhaeg ist „Planet B“ eine gelungene und unterhaltsame Mischung.
Aufgeführt wird „Planet B“ am 29. April und am 30. April 2023 in der Stadthalle Kleve und am 13. Mai und 14. Mai 2023 im Bühnenhaus in Kevelaer. Der Vorverkauf hat schon begonnen und Karten sind unter planet-b-musical.de, beim Kulturbüro Goch, dem Bürgerbüro Kleve, dem Tourismusbüro Kevelaer und der Buchhandlung Hintzen sowie bei den Chormitgliedern erhältlich und kosten ab 14 Euro.