Ein Motto aus dem Herzen der Religion

Auf der Pilgerleitertagung wurde über die städtebaulichen Hindernisse, das abgelaufene Festjahr und die Perspektiven für den Kapellenplatz gesprochen. Wallfahrtsrektor Gregor Kauling stellte sich und das neue Motto der Wallfahrt vor.

Nach dem Hochamt in der Marien-Basilika, dem gemeinsamen Gebet am Gnadenbild und einem gemeinsamen Frühstück im Bühnenhaus versammelten sich mehrere hundert Pilgerleiter zu dem traditionellen Treffen im großen Saal.

Moderiert von Rainer Killich und Bastian Rütten stand zum Auftakt die Symbiose von Humor und Religion im Vordergrund. Der „bergische Jung“ und Diakon Willibert Pauels sorgte bei seinem mehr als halbstündigen Auftritt für viele Lacher. Unter anderem zitierte er Papst Johannes XXIII., der gesagt haben soll: „Herr, wusstest Du nicht, dass ich Papst werde? Hättest Du mich nicht schöner machen können?“
Und er stellte klar: „Ideologen und Fundamentalisten können nicht über sich selbst lachen. Am Lachen weiß ich, ob jemand lachen kann oder Fundamentalist ist.“ Sein Rezept lautet: „Es gibt keine schönere Perspektive, als über den Dingen zu stehen – mit Liebe!“

Wallfahrtsrektor Gregor Kauling (l.) im Gespräch mit Bastian Rütten.

Anschließend begrüßte der stellvertretende Bürgermeister Johann van Ballegooy die Pilgerleiter. Sie seien eine „Verbindung zu den Gläubigen“. Er thematisierte wie später auch andere Vertreter der Stadt die aktuellen Baustellenprobleme im Rahmen des Stadtkernumbaus – Stichwort Hauptstraße und Mechelner Platz, mit der Empfehlung, in diesem Jahr den Pilgerweg über die Busmannstraße zu nehmen. Zur Gestaltung des Kapellenplatzes durften die Pilgerleiter später ihre Vorschläge und Anregungen aufschreiben.
Und auch das Bauprojekt an der Hüls fand Erwähnung – genauso wie die polizeilichen Sicherungsmaßnahmen für die Pilger.

Kraftvolle Botschaft

Im Anschluss daran durfte der neue Rektor der Wallfahrt, Greogor Kauling, etwas zu seiner Person ausführen. In dem Kontext beantwortete er auch persönliche Fragen zu seinen Vorlieben („Am Morgen gibt es Kaffee, sonst springt der „Motor“ nicht an, nachmittags Tee“) und seiner früheren Arbeit als Stadtplaner.

Seinen bisherigen Eindruck von Kevelaer beschrieb Kauling als positiv: „In Kevelaer wird definitiv viel gelacht und viel gefeiert. Die Menschen sind dicht am Leben dran mit den Gruppen, Verbänden und Schützengilden. Hier wird viel Tradition bedient.“ Und er sprach von der „großen Kraft der Liturgie und der Musik mit vielen talentierten und charismatischen Köpfen“.

Im Fluss der Geschichte

Man sei in Kevelaer im „Fluss einer starken Geschichte.“ Daher sei es für die weitere Zukunft wichtig, „den Trost der Mutter Maria immer wieder in die Sprache unserer Zeit“ zu übersetzen. Und er machte deutlich: „Wenn wir Menschen weiter berühren wollen, müssen wir das durch eine große Bandbreite geistlicher Angebote machen.“

Kauling stellte auch das neue Motto der diesjährigen Wallfahrtssession „Suche Friede!“ vor. Das sei in der heutigen Zeit eine „kraftvolle Botschaft – durch die Kultur der Versöhnung, die das Herzmoment unserer Religion ist.“