Ein Macher und positiver Mensch

Er war für viele Menschen lange Jahre ein prägendes Gesicht des Twistedener Karnevals – jetzt ist Hans-Dieter Moll mit 60 Jahren überraschend nach einem Herzinfarkt bei einer Zeugenaussage im Gelderner Amtsgericht am 11. September verstorben.

Am Mittwoch wurde er auf dem Twistedener Friedhof beerdigt. Zahlreiche Menschen begleiteten ihn nach dem Wortgottesdienst in der St. Quirinius-Kirche auf seinem letzten Weg. Die Menschen, die ihn gut kannten, gedachten seiner voller Respekt und Anerkennnung für sein Leben und Wirken.

„Unser Verein ist 70 Jahre alt – davon hat er annähernd 50 Jahre als Mitglied verbracht. Ich hab den Urlaub abgebrochen, als ich die Nachricht bekam“, würdigte der Vorsitzende des Kevelaerer Schachklubs, Hans-Dieter Vonk, den Verstorbenen als „positiven Menschen.“
„Er war ein sehr aktiver Schachspieler, hat jahrzehntelang in der ersten Mannschaft gewirkt und hat Schach richtig mit mir erlernt“, beschrieb er den alten Freund als „Mensch, der offen auf Leute zugegangen ist. Er kam mit seiner Art – er hatte immer mal einen flapsigen Spruch drauf – immer mit Menschen ins Gespräch.“

Moll war seit 1973 Mitglied im Klub , engagierte sich ein paar Jahre später schon aktiv bei den Jugendlichen im Vorstand, wurde 2. Vorsitzender und bekleidete das Amt des Vorsitzenden von 1986 bis 2000. Danach machte Moll weiter Vorstandsarbeit, zuletzt frisch gewählt am 30. Juni als zweiter Vorsitzender. „Wir haben uns am Brett und im Verein super ergänzt, es war eine fabelhafte Zeit.“

Auch die Karnevalsfreunde Twisteden trauerten um das langjährige Mitglied der Karnevalsfreude Twisteden, der mindestens vier Jahre lang als Sitzungspräsident fungierte und auch einmal Karnevalsprinz war. „Er hat aktiv mit Rat und Tat dem Verein zur Seite gestanden“, konstatierte der Präsident der Karnevalsfreunde, Rainer Roosen.

„Das war ein Macher. Er hat gesagt, ich kümmere mich drum, und dann hat er das getan. Man musste ihn immer nur einbremsen“, sagt Roosen, der mit ihm auch als Duett auf der Jeckenbühne stand. „Das war der Partner, den ich an meiner Seite brauchte – ein lebensfroher Mensch und für mich auch immer ein Freund.“

Moll war vor einem Jahr aus privaten Gründen aus dem Verein ausgeschieden. Sein Bruder und seine Frau waren schwer krank, die Mutter leidet an Demenz.

Sein Tod habe Betroffenheit ausgelöst, bestätigte Roosens Stellvertreterin Iris Maags, die seine Frau in den letzten Tagen bei der Organisation der Beerdigung und auch menschlich unterstützt hat. „Sie hatten schon zwei Urlaube geplant und die Silberhochzeit war schon organisiert. Bis übernächstes Jahr hatten sie schon geplant, was sie vorhatten.“

Entsprechend traurig sei sein Tod. „Er war kerngesund, hatte nicht mal hohen Blutdruck“, hat sie den als Wohnungsmakler und Chef seiner Firma ISV tätigen Moll als „offen, sehr freundlich, lebenslustig und immer gut drauf“ in Erinnerung. Er habe die Sitzungen für den Kinderkarneval organisiert und immer die Kontakte zu den Leuten gepflegt. „Er war ein gewissenhafter und fröhlicher Mensch.“