Ein Kreuz aus verkohltem Holz für Weihbischof Zekorn

Drei Jahre ist es her, da brannten nach Anschlägen im Niger 70 kirchliche Einrichtungen. Von vielen Kirchen und den zugehörigen Gebäuden blieben nur Asche und verkohlte Holzreste übrig. Einen dieser Holzbalken nahm die „Aktion pro Humanität“ aus Kevelaer mit an den Niederrhein, Schreiner Heinz-Peter Tervooren, der mit im Niger war, fertigte daraus drei Kreuze. Unter der schwarz verkohlten Rinde ist zu sehen, wie tief die Hitze bis in das helle Holz gewirkt hat. Eines dieser Kreuze ist am Katholikentag von Erzbischof Lompo aus der Diözese Niamey (Niger) an Weihbischof Dr. Stefan Zekorn überreicht worden.

Bei der Übergabe dankte Lompo dem Weihbischof für die Hilfe, die das Bistum Münster geleistet hat. „Nach den Anschlägen haben wir das Hilfegesuch bekommen und haben, wie auch andere Organisationen, sofort geholfen“, erklärte Zekorn. „Es sind Mittel aus Ihrer Kirchensteuer, mit denen wir geholfen haben, die Gotteshäuser im Niger wieder aufzubauen“, wandte er sich an die Zuhörer an der Bühne am Überwasserkirchplatz. Das Kreuz, betonte Lompo, solle als Zeichen der Hoffnung und der Vergebung verstanden werden: „Jesus hat am Kreuz gesagt ,Herr, vergib ihnen, sie wissen nicht, was sie tun‘“.

Erzbischof Lompo kenne er bereits seit zwölf Jahren, erinnerte sich Zekorn an seine Zeit als Wallfahrtsrektor in dem niederrheinischen Marienwallfahrtsort: „Bei seinem ersten Besuch in Kevelaer war gerade Motorradwallfahrt, und Laurent ist mit dem Vortragekreuz in der Hand auf der ersten Maschine auf den Kapellenplatz gefahren worden.“ In den vergangenen Jahren habe sich eine starke Partnerschaft zwischen den beiden Bistümern entwickelt.

Zur Übergabe waren auch Dr. Elke Kleuren-Schryvers, Vorsitzende der ApH, und Tervooren nach Münster gekommen. Beide waren vor einigen Monaten selbst im Niger. Die verkohlten Kreuze, von denen eins nun an Weihbischof Zekorn übergeben wurde, sollen die Dankbarkeit und Hoffnung der Menschen im Niger ausdrücken, sagte Kleuren-Schryvers. „In dem Land herrscht eine tiefe Perspektivlosigkeit, die Menschen hungern“, schilderte sie eindrücklich. Durch die Hilfe aus Deutschland jedoch erführen einige Menschen Trost. „Auch das Bistum Münster hat geholfen, dass alle Kirchen, die 2015 im Niger niedergebrannt wurden, in diesem Jahr wieder geöffnet werden können. Das ist für die Menschen dort ein starkes, wichtiges Zeichen“, erklärte sie.