Ein Konzert für den guten Zweck
Vor Beginn des Konzertes nutzte der Bürgermeister der Stadt Kevelaer, Dominik Pichler, als Mitglied des Stiftungsvorstandes die Gelegenheit, das Publikum in dem nicht ausverkauften Saal des Bühnenhauses zu begrüßen. „Heute gibt es ganz viel auf die Ohren. Ich bin zuversichtlich, dass Sie einen schönen Abend haben werden“, sagte er und verwies auf den Sinn der Kerpenkate -Stiftung, die sich für die Talentförderung und für viele soziale Projekte zugunsten sozial benachteiligter Kinder einsetzt.
80er Jahre-Potpourri
Danach gab Pichler den Staffelstab der Unterhaltung weiter an die Bläser des Kevelaerer Musikvereins zur Gelegenheit, auf die Bühne zu gehen und unter dem Dirigat von Elmar Leenen voll durchzustarten. Das gut vierzigköpfige Orchester startete mit einem klanglich spannenden 80er Jahre-Potpourri – der vom „Skandal im Sperrbezirk“ über „Solange man Träume noch leben kann“ bis zum „Sternenhimmel“ reichte.
Danach beeindruckten die Musiker mit einer geschlossenen, fast majestätisch anmutenden Version des „Queen‘s Park Medley“ von Jacob de Haan. Bei dem Simon & Garfunkel-Medley summten einige im Publikum sogar mit. Schnell erkannte das Publikum Hits wie „Bridge over troubled water“, „Sounds of silence“ oder „Mrs. Robinson“, die fetzig dargeboten wurden. Auch Whitney Houstons „One moment in time“ erhielt einen kraftvollen, sehr klangvollen Ausdruck. Und das Medley von „König der Löwen“ brachte wieder Melodien wie „Can you feel the love tonight“ oder „Hakuna matata“ zurück.
„Das war Balsam für die Ohren“, konstatierte der Stiftungs-Geschäftsführer Heinz Lamers, als er Leenen den Dankesstrauß übergab und sich dann, zur Überraschung des Publikums, dass nach den Standing Ovations mit einer Zugabe gerechnet hatte, der Vorgang schloss.
In der Pause konnten sich die Gäste im Foyer Stellwände mit der Geschichte und den Projekten der Kerpenkate-Stiftung der letzten Jahre ansehen, ehe der Familienchor der Basilika unter dem Dirigat von Romano Giefer seine Künste darbieten durfte. Giefers Auswahl knüpfte mit „Sounds of silence“ zufälllig an Leenens Auswahl an, womit sich „ein Bogen schließt“, meinte der Chorleiter. Eine ganz und gar ungewöhnliche, weil sehr getragene und durchaus beeindruckende, Version brachte der Chor von Coldplays „Viva La Vida“.
Auch die Verknüpfung von Joe Cockers „You are so beautiful“ mit „Wind beneath my wings“ darf man als gelungen bezeichnen. Eine spannende, schöne Stimmaufteilung und einen vollen Klang erzeugte das Sangesensemble mit „Let it go“. Und geradezu bewegend geriet den Sängern und Sängerinnen das Stück „Don‘t worry ´bout me“, das Giefer zwei Jahre zuvor auf einem Konzert der „King‘s Singers“ gehört hatte und das ihn seitdem nicht losgelassen hatte. Mit Adeles „Skyfall“ erhob sich ein machtvoller Schwall an Klang in das Bühnenhaus.
Verve könnte stärker sein
Mit Schlagzeuger Jörg Seyfarth und Pianist Christoph Eisenburger – als Ersatz für den glücklichen neuen Papa Christoph Spengler – konnte Giefer den Sound des Chores geradezu optimal mit einbetten und ergänzen. Das galt neben „Skyfall“ auch für Johannes Oerdings Lied „Heimat“. Auch das Queen-Medley klang, wie alle anderen Musikstücke zuvor, sauber und gut durchgesungen, die Verve jedoch könnte in den Songs noch stärker sein.
Nach insgesamt gut 90 Minuten reiner Spielzeit endete dann das Benefizkonzert. „Ich hatte ja versprochen, Sie kriegen was auf die Ohren. Ich hoffe, Sie hatten einen schönen Abend“, sagte Familienchor-Mitglied Dominik Pichler und konnte den „Zugabe“-Rufen entnehmen, dass dem durchaus so gewesen war.