Hostienbäcker Thomas Held leidet unter Umsatzeinbrüchen und macht die Coronapolitik verantwortlich
Ein Kevelaerer Unternehmer in Not
Hostienbäcker Thomas Held leidet unter Umsatzeinbrüchen. Foto: AF
Wenn Thomas Held über seine aktuelle Situation spricht, spürt man schnell, wie es bei ihm hochkocht. „Ich bin stinksauer“, sagt der 56-jährige gebürtige Stuttgarter, der die „Gläserne Hostienbäckerei St. Johannes“ an der Neustraße 28 seit 2009 führt. Vor einem Jahr war die Situation noch komplett anders als heute. „Der Betrieb lief so gut wie noch nie. Im März, da gab es noch Führungen – bis zum ersten Lockdown“, beschreibt der gläubige Katholik, wie sich auch seine Welt als Unternehmer in den Monaten danach verändert hat.
Sonst kämen 10.000 Besucher*innen und mehr jährlich zu Besuch in die Hostienbäckerei. Doch mit Corona brachen die Führungen zu 100 Prozent weg. Und auch der Hostienverkauf habe sich nachhaltig negativ entwickelt. „Ich habe einen Umsatzeinbruch von 80 Prozent gegenüber 2019“, sagt Thomas Held. „Meine 450-Euro-Kräfte musste ich entlassen.“ Und seine festen Mitarbeiter*innen sind in Kurzarbeit.
Man verkaufe noch Knabberreste und Hostien. „Ein paar Pakete pro Tag“, sagt Held. Über den Internetshop ginge noch etwas. „Dadurch, dass wir 95 Prozent der Hostien versenden, waren wir da relativ gut aufgestellt.“ Was aber den Verlust, den er wirtschaftlich zu verkraften hat, nicht aufzufangen vermag. Die Soforthilfen habe er bekommen, sagt Held. „Das hat super geklappt. Die waren drei Tage später auf dem Konto. Bei der Soforthilfe war ich der 7.000. Empfänger.“ Da er im März noch Führungen hatte, wi…