Ein Job mit vielen Facetten
Was wäre das Kevelaerer Blatt ohne seine Schreiberlinge? Davon gibt es zum Glück eine ganze Menge. Sie sorgen dafür, dass sich die Neuigkeiten im Städtchen schnell verbreiten (ob im Blättchen oder online). Ich darf mich stolz schätzen, dazuzugehören. Und das auch schon seit knapp vier Jahren.
Ich bin zwar keiner „von hier“. In Sachen Journalismus allerdings ein „alter Hase“. Seit über 30 Jahren „beackere“ ich den Niederrhein als Redakteur. Viele Jahre in Düsseldorf, bevor es mich wieder in meine Heimat, nach Xanten, verschlagen hat. Und da in der Domstadt das kirchliche Leben einen ebenso hohen Stellenwert hat wie in der Wallfahrtsstadt, verwundert es kaum, dass ich mich beim KB unter anderem um die kirchlichen Themen kümmern darf. Schließlich ist man ja auch noch familiär „vorbelastet“. Einer der beiden Söhne ist Messdiener. Meine Ehefrau unterrichtet Katholische Religion und ist im Pfarreirat der St. Viktor-Gemeinde Xanten aktiv.
Mir selber macht mein Job vor allem Spaß, weil man mit vielen Leuten in Kontakt kommt. Aber nicht nur Pressekonferenzen, Ratssitzungen oder Karnevalsveranstaltungen gehören zum „täglichen Brot“ eines Journalisten. Oft sind es die Geschichten, die auf der „Straße liegen“, die den besonderen Reiz ausmachen. Und wenn es mal schwierige Zeiten gibt, wie momentan die Corona-Krise, dann bleibt immer noch der Griff zum Hörer, um sich auf den neuesten Stand zu bringen.
Die Bildbearbeitung ist längst Routinearbeit
Zum täglichen Geschäft gehören auch die Routinearbeiten. Trudelte früher Tag für Tag jede Menge Post in der Redaktion ein, läuft im Zeitalter der Digitalisierung heute alles über Email. Aber auch diese Post muss bearbeitet werden, bevor sie ins Blatt kommt. Korrekturlesen und Mitverwaltung des Online-Auftritts zählen ebenfalls zu meinen Aufgaben. Wirklich spannend ist auch das Layouten. Zwar ist das Schema der Seiten generell vorgegeben. Aber es lässt dennoch genügend Freiraum, zum Beispiel für Freisteller. Und da kommt noch ein weiterer Aspekt ins Spiel: Ging ein Journalist früher nur mit Block und Stift zu einem Termin, gehört seit einigen Jahren die Kamera zur festen Ausrüstung. Und auch die spätere Bildbearbeitung ist längst Routinearbeit.
Eigentlich bin ich gelernter Bankkaufmann. Den Schritt in eine ganz andere Richtung habe ich jedoch nie bereut. Manche Begegnungen mit Persönlichkeiten aus Politik (Ronald Pofalla, Dr. Barbara Hendricks), Kirche (Dr. Felix Genn) oder Sport (Berti Vogts) hätte es wahrscheinlich nie gegeben. Ganz zu schweigen von den unvergesslichen Presseeinladungen der Freizeitparks. Unsere beiden Jungs schwärmen noch heute von Attraktionen im Toverland, Efteling, Phantasialand oder Kernie‘s Familienpark. Und dann sind da noch die alltäglichen Geschichten, die oftmals für Kopfschütteln sorgen: Da führt manche Route einer neuen Radwanderkarte ins Nirvana, der Baum des Nachbarn neigt sich seit Monaten bedrohlich auf ein Gartenhäuschen oder Poller versperren plötzlich den Weg der Zufahrtsstraße. Einmal angestoßen durch die Presse, ist eine Besserung komischerweise ganz schnell in Sicht. Das ist eben der positive Nebeneffekt in diesem Job.
Die rosigen Zeiten im Print-Bereich sind wohl vorbei. Ich hatte noch das Glück, im Laufe der Jahre einige Stationen durchlaufen zu können: vom Kölner Express über den Düsseldorfer Anzeiger und dem Rheinboten bis hin zu den Niederrhein Nachrichten. Eins ist doch sicher: Eine Bodenständigkeit wie beim KB findet man heute nur noch selten.