Ein Jahr mit Hochs und Tiefs

Dass Corona vieles im Jahreskalender durcheinandergewirbelt hat, durften auch die Spieler und Mitglieder des Tennisvereins Blau-Weiß Kevelaer erleben. Musste doch die im Frühjahr vorgesehenen Vereinsmeisterschaft auf den Herbst verschoben werden.

„Toll, dass wir das alles hinbekommen haben“, freute sich die Vorsitzende des Vereins, Kerstin Schick, dass der sportliche Wettkampf doch noch stattfinden konnte. So liefen, schlugen und kämpften die Spieler auf dem Gelände an der Schillerstraße um Punkte, Sätze und den Sieg in den jeweiligen Spielen.

Kurz vor der Siegerehrung blickte Schick nochmal auf die Ereignisse des bisherigen Sportjahres mit den Corona-Begleiterscheinungen zurück. Der „Vorteil“ der Pandemie sei gewesen, dass nicht so viele Menschen in Urlaub gefahren seien. Dadurch habe man zahlreichen Interessierten ein „Schnuppertennis“-Angebot im Zuge der „Atempause“ machen können. Das Ganze habe sich gelohnt. „Wir haben damit 75 bis 80 neue Mitglieder gewonnen“, verwies sie auf darauf, dass der Verein nun rund 330 Mitglieder hätte.

Die Siegerin im Vereins-Einzel, Simone van Baal.

Schick durfte als Anerkennung für ihr unermüdliches Engagement in dieser Sache einen Blumenstrauß entgegennehmen. Sie gab den Dank an die Trainerinnen weiter, ohne die der Betrieb im Verein nicht laufen könnte. Danach durfte Schick die Vereinsmeister auszeichnen.
Simone van Baal konnte sich bei den Frauen gegen Christiane Voss im Damen-Einzel mit 6:4, 6:3 durchsetzen. „Es war anstrengend, ich bin viel gelaufen. Es war sehr ausgeglichen, ging viel über Einstand. Ich hab gar nicht gedacht, dass ich eine Chance haben würde“, freute sie sich über die unverhoffte Ehre. „Ein tolles zweieinhalbstündiges Match, in dem es immer hin und her ging“, fügte Kerstin Schick an.

Ähnlich überrascht zeigte sich Jochen Rademacher, der im Mixed mit seiner Frau Petra gegen das Team Britta Roloffs/Heiko Jansen mit 6:4, 6.4 siegte. „Eigentlich ist Heiko der stärkste Spieler im Verein. Aber er war gnädig und hat Fair Play gespielt – keine harten Bälle und nur, was wir können. Das ist halt ein Kumpel“, erklärte der 35-Jährige.

Bei den Herren setzte sich Thomas Tenhaeff gegen Josef Konrad durch – ein Spiel, dass sich vor allem im dritten Satz zu einem echten Krimi entwickelte. Tenhaeff siegte schließlich mit 1:6, 6:4 und 7:6 – im Tiebreak lag er mit 13:11 hauchdünn vorn.

Das Doppel fand keinen sportlichen Sieger. Da das Duo Josef Konrad/Ralf Ebeling nicht antrat, sicherten sich Jochen Hackbarth und Andreas Angerstein am Ende den Titel. Petra Rademacher und Christa Konings siegten im Damen-Doppel mit 6:3, 6:2 gegen Susanne Weyers und Kornelia Koervers.

Sieger und Unterlegene im Damen-Doppel. Fotos: aflo

Das Ergebnis klang hier deutlicher, als es sich dem Spielverlauf nach wirklich dargestellt hatte, sagte Rademacher nach der Partie. „Viele Spiele haben lange gedauert und standen auf der Kippe. Das hätte knapper sein müssen“, sagte sie. Sie zeigte sich froh über das gute gemeinsame Spiel und das Turnier. „Wenn es wärmer gewesen wäre, wären sich auch noch mehr Leute da gewesen.“

Das Turnier hatte auch einen ganz positiven „Nebeneffekt“. Denn mit dem Verkauf von Tennisbällen, Griffbändern und weiteren Sportutensilien kamen gut 650 Euro zusammen. Man habe sich dem Verein „Aktion pro Humanität“ von Elke Kleuren-Schryvers angeschlossen, die in Sachen Hilfe für die griechischen Inseln aktiv sei, erläuterte Schick.

Deshalb stand das Turnier auch unter dem Motto „Tennisverein Blau-Weiß hilft – Spendenaktion für Moria“. Das Geld soll vor Ort „eins zu eins“ für Medikamente ausgegeben werden, um den Menschen auf den Inseln zu helfen.