Ein Highlight zum Jahresende

Kein einziger Platz war an dieesem Abend mehr frei, als der Vorsitzende des Musikvereins, Markus Aben, die Gäste in der Öffentlichen Begegnungsstätte zum traditionellen Jahreskonzert begrüßte. „Wir alle freuen uns sehr über das Interesse an unserer Musik. Ich wünsche Ihnen unterhaltsame Stunden.“

Viele prominente Gäste fanden sich im Publikum – darunter die stellvertretende Bürgermeisterin Brigitte Middeldorf, der Ortsvorsteher und Kevelaerer Ehrenbürger Hansgerd Kronenberg, Pastor Andreas Poorten und Mitglieder der „Königlichen Harmonie Moresnet“ aus Belgien, mit denen Aben und Co. im Oktober ein umjubeltes Konzert im Bühnenhaus gegeben hatten.

Einer der Moresnet-Musiker verstärkte dann auch das 58-köpfige Ensemble – und so löste der Musikverein sein Versprechen aus dem Konzert vom Oktober ein. Später machte Aben nochmal grundsätzlich klar: „Es ist zwar eine Herausforderung, zwei große Konzerte in einem Jahr zu machen. Aber das war uns ganz wichtig, denn das gehört hier zum Dorf.“

Knackig, feierlich

Gleich zum Einstieg in das Konzert unter dem Dirigat von Hans-Gerd Stienen bot das Orchester mit „Arsenal“ von Jan van der Roost eine knackige, feierliche Komposition mit trällernden Flöten, schmetternden Fanfaren und starkem Rythmus.

Danach übernahm Moderator Rüdiger Göbel das „Kommando“, lobte den Musikverein als „einen der größten aktiven Vereine“ und zeigte sich angesichts seines überwundenen „Männerschnupfens“ froh, bei Stimme zu sein: „Deshalb klinge ich so sexy“, ging es in dem launigen Modus bei Göbel den Abend über so weiter. Er leitete dann in den nächsten Song „Concordia“ von Erik Swiggers über. Und treffend beschrieb er dessen grundoptimistischen Charakter, der nach einem kurzen, etwas ruhigeren Zwischenpart mit hörbarem Glockenspiel fast „karnevalistisch“ und dabei sehr kompakt und mit Power seitens des Ensembles rüberkam. Zur „Finkensteiner Polka“ assoziierte Göbel Heino und Bilder von einem „schwebenden Rundblick über einen Berg, den ich mag“. Im Tutti strahlten dann zwei „halbe“ Solo-Trompeten – und tatsächlich war sowas wie bajuwarischer Schwung und Charme von den Musikern zu vernehmen.

Zwischendurch ließ es sich Markus Aben dann nicht nehmen, eine Musikerin gesondert auszuzeichnen: Stefanie Relouw erhielt für ihre 25-jährige Mitgliedschaft die silberne Ehrennadel des Deutschen Blasmusikverbandes.

Gewürdigt wurden für fünf Jahre Mitgliedschaft Marian und Dominik Blenkers, Christian Schax, Christof van den Berg, Frederik Verhasselt und Florian Verhoeven, für zehn Jahre Tanja Dicks, Peter, Lukas und Anne Drißen, Lisa Hendricks, Kathrin und Jan Hornbergs und Gesa Wilesen, für 35 Jahre Josef Blenkers, Georg Derks, Christoph und Georg Drißen sowie Georg Eilmanns.

Naturgemäß den meisten Applaus erhielt das „Urgestein“ Karl Josef van den Berg für 45 Jahre.

Mit der „Free World Fantasy“ von Jacob de Haan – „einem Auftrag an uns, für eine friedliche Welt zu kömpfen“ (Göbel) – endete der erste Musikblock – und die Sammlung für die älteren Mitbürger, die am Ende 305,40 Euro ergab. Das Geld soll für ein geselliges Herbstfest für Senioren ab 75 Jahren am 2. Oktober in der ÖBS verwendet werden.

Sehr aufgeregt

Die Jugendgruppe mit Gesa Relouw (Saxofon), Michelle Arping und Alexandra Cladder (Klarinette), Johanna Cladder an der Querflöte, Nora Aben an der Trompete und Henry Steegmans am Schlagzeug durften dann unter der Leitung von Hans-Gerd Stienen zeigen, was sie gelernt hatten. Jeder ihrer Beiträge – ob „Hänschen klein“, „London Bridge“, „Morgen kommt der Weihnachtsmann“ oder „Jingle Bells“ – wurde vom Publikum mit großem Beifall gewürdigt. „Ich war sehr aufgeregt, aber es geht weg, wenn man anfängt zu spielen“, freute sich die elfjährige Michelle über den gelungenen ersten öffentlichen Auftritt vor so vielen Menschen.

Danach durften die „Großen“ wieder ran – in dem Stück „United Youth“ von Henk van Lijnschooten vereinten sich zahlreiche Volks- und Jugendlieder, zunehmend dominiert von der Europahymne. Auch dieser Beitrag überzeugte im Arrangement und durch Kompaktheit und Energie in der Darbietung.

Bei „Introduction and Modern Beat“ von Dizzy Stratford durfte sich Altsaxofonist Peter Drißen als Solist zeigen, ehe das Orchester mit den „Selections from Starlight Express“ die bekannten Musicalmelodien in die Gehörgänge zauberten. Danach sorgten „The Eighties“ für Erinnerungen an frühere Zeiten mit Songs wie „Uptown Girl“, „Billie Jean“, der Titelmelodie von „E.T.“ oder „We are the world“.

Das „offizielle“ Konzert endete dann mit Auszügen aus dem Animationsfilm „Sing“ mit Songs wie „Faith“, „Don´t you worry ´bout a thing“ oder „Hallelujah“, wobei dem Orchester da schon aufgrund des gewaltigen musikalischen „Brockens“ zuvor etwas die Puste und die Konzentration ausgingen.

Als Zugabe spielte das Ensemble dann noch ein „Coldplay“-Medley – ein überzeugender Abschluss eines unterhaltsamen, guten Musikabends.