Josef Schotten – „Joscho“ – war jung bis zuletzt. Sein Todestag jährt sich am 4. November zum 25. Mal.

Ein Herr mit Herzensbildung und klugem Kopf

Hans Pickers überreichte Josef Schotten im November 1991 das Bundesverdienstkreuz, r. Bürgermeister Dr. Friedrich Börgers. Foto: Archiv Delia Evers


Sein Charakter hatte etwas Faszinierendes. Er war humorvoll, heiter, höflich und ein Herr mit Herzensbildung und klugem Kopf, der unschätzbar viel wusste, vor allem über Kevelaer, seine Menschen und seine Bestimmung. Im Gnadenort fühlte er sich zu Hause. Am 4. November jährt sich sein Todestag zum 25. Mal.

Zum „alten Eisen“ wurde Josef Schotten nie. Noch 1995, da feierte er seinen 95. Geburtstag, hatte er sich vergnügt einen neuen Leitspruch in das Geschäft von Trude Jakobs gehängt, wo er Kunden seines berühmten „Malkastens“ bediente – als ältester Fachmann für Malereibedarf in Nordrhein-Westfalen: „Wer tausend schöne Dinge liebt, den Alltag zu erheben, sich in den Dienst der Kunst begibt, bleibt jung in seinem Leben.“

Vielleicht war Josef Schotten, den Bekannte Joscho nannten, in diesem Sinn jung bis zuletzt. Er hatte trotz harter Schicksalsschläge mit der Schwermut nichts zu tun und versuchte, „aus dem Leben, wie es auf mich zukommt, den zufriedenen Teil herauszufinden“.

Schalk im Nacken

Zur Welt gekommen war er am 1. April 1900 im Walddorf Straberg als das älteste von acht Kinder…