Ein gelungener Abschluss des Jubiläums

Tauschläger, Holzschnitzer, Bauern und Spinner waren nur einige der Berufsgruppen, die den Besuchern auf Keylaer am Hauptfesttag ihr Handwerk vorführten. Der Bauern- und Handwerkermarkt auf dem Hubertusplatz lockte Groß und Klein, Keylaerer und Nicht-Keylaerer, Jung und Alt auf den Hubertusplatz.

„Zu verkaufen steht nicht im Vordergrund“, sagte Horst Kuhrt, Vorsitzender des Imkervereins für Kevelaer und Umgebung e.V. Es sei einfach schön, dabei zu sein und Präsenz zu zeigen. Kuhrt führt ebenfalls ein eigenes Geschäft für Imkereibedarf in Kevelaer und hatte an diesem Tag eine kleine Auswahl an verschiedenen Artikeln rund um den Honig mitgebracht. Lippenpflegestifte, Cremes, Bonbons und Seife waren einige der Produkte. Das Interesse an seinem Stand war groß. Wann auch immer man bei Kuhrt vorbeikam, meist tummelten sich viele Interessierte um ihn herum. „Bienen und Insekten sind ein Thema im Moment“, machte er deutlich, dass ihm die Aktualität des Themas bewusst ist.

Besonderes Handwerk

Unter einem großen Zelt windgeschützt untergebracht waren unter anderem Korbflechter, Drucker und Holzschnitzer. Meist gab es einen großen Verkaufsstand und zusätzlich einen Stand, an dem das Handwerk live vorgeführt wurde. Anblicke, die die meisten unter uns sicherlich nicht oft zu sehen bekommen.

„Das ist mein Hobby seit über 40 Jahren“, erzählte Andre Scaf, während er an einer großen Holzschnitzerei an seinem Stand weiterarbeitete. „Von Beruf habe ich nichts mit Holz zu tun“, lachte der Niederländer. Er sei eher im technischen Bereich zuhause. 800 Stunden Arbeit steckten bereits in seinem Werk, das vor ihm lag. Die Preise der Schnitzereien am Verkaufsstand wirkten dagegen sehr gering. „Das sind symbolische Beträge. Und wenn ich nichts verkaufe, dann ist das so“, lächelte Scaf und machte deutlich, dass es ihm vor allem um die Freude an der Arbeit ging.

Jeden Monat sei er in den Niederlanden auf einem Markt vertreten und daraufhin sei man auf ihn zugekommen, ob er nicht beim Jubiläum auf Keylaer auch dabei sein wolle. Für den Niederländer kam nur eine Zusage in Frage, was er nicht zu bereuen schien. Ein wenig Geschäft und vor allem Gespräche mit interessierten Bürgern waren die Belohnung.

Musikalisch wurde der Markt von der Blaskapelle „Die Stall-Freunde“ aus den Niederlanden begleitet. Für die kleinen Gäste gab es eine Hüpfburg und ein Kinder-Karussell. Für Begeisterung bei allen Altersgruppen sorgten die Traktoren, die am Rande des Hubertusplatzes aufgestellt waren. Vor allem die Fahrzeuge älteren Baujahrs boten einen besonderen Anblick.

Nicht ganz so historisch, aber dafür mit viel Action kamen die Kaltblüter der „Kaltblutfreunde“ aus Uedem daher. Tauziehen gegen ein Pferd und hinter einem der Tiere „surfen“ standen auf dem Unterhaltungsplan. Für das Surfen wurde eine große Plane hinter das Pferd gespannt. Der Surfer konnte sich an einem Seil festhalten. Lediglich zwei Freiwillige fanden sich, um den Surfspaß auszuprobieren. Das Grinsen im Gesicht danach verriet den Spaß der Teilnehmer an der Aktion.

Ein vergebliches Ziehen

Das Tauziehen war wie zu erwarten ein kurzes Schauspiel. Auch wenn sich sieben Leute fanden, die sich der Herausforderung stellten: gegen die Hunderte Kilos des Pferdes kamen die Besucher nicht an. Der Spaß war dennoch garantiert. Die jüngeren Gäste, die an beiden Aktionen nicht teilnehmen konnten, durften anschließend auf dem Rücken des sanftmütigen Riesen ein paar Runden drehen.

Eine Woche, neun Veranstaltungen und viele zufriedene Gesichter – das ist das Ergebnis der Jubiläums-Woche auf Keylaer. Alles in allem sei es „mehr als wir erwartet haben“, sagte Reinhard Peters vom „Arbeitskreis Heimatfreunde Keylaer“. Alle Veranstaltungen seien gut angekommen und gut besucht gewesen. Ob man irgendetwas hätte besser machen können? Nicht wirklich, meinte Peters. Er denkt, dass man bei einem weiteren Jubiläum alles wieder genauso machen würde.

Eine Fotogalerie zum Hauptfesttag finden Sie hier.