Ein erster Schritt
„Wie kann Kevelaer insektenfreundlicher werden?“ lautete das Thema eines Treffens, das in den Räumen des Bauhofes auf Einladung des Bürgermeisters Dominik Pichler und der Klimaschutzmanagerin Dr. Nina Jordan stattfand.
Rund 35 Personen, von politischen Vertretern über Vorstände der Heimatvereine bis zu einem Vertreter vom Boden- und Wasserverband waren gekommen, um unter der Moderation von Pichler währende eines zweistündigen Dialogtreffen diverse Themen unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu diskutieren.
Der Geschäftsführer der NuK, Matthias David, zeigte sich überrascht „über die große Resonanz und das große Interesse von so vielschichtigen Interessensvertretern.“ Die anfängliche Spannung zwischen Landwirtschaft und Naturschutz verflüchtigte sich im Verlaufe des Gesprächs. Man habe „einerseits festgestellt, dass viele Fachthemen im Naturschutzbereich noch tranparenter beleuchtet werden müssen und darüber aufgeklärt werden muss.“ Zum anderen habe man die „Grundtendenz gespürt, dass allen bewusst ist, dass was passieren muss“, hatte David „die Reaktion der Politik sehr positiv“ wahrgenommen.
Die NuK habe „zwei klare Ansätze, die wir als wünschenswert erachten“, herausgestellt: die Schaffung einer Stelle eines Naturschutz- und Umweltbeauftragten sowie der Schutz der Bankette der Feldränder. „Der wichtigste Grundsatz des Naturschutzes ist die Vernetzung. Da sind die Bankette aus topologischer Sicht am besten für geeignet.“
Das Ganze sei zunächst mal ein „Rundumschlag“ gewesen, die Gemengelage zwischen Naturschutz und Landwirtschaft zu Beginn „nicht einfach“ gewesen, ordnete Pichler die Gespräche aber als „sehr konstruktiv und produktiv“ ein: „Bei allen Unterschieden war niemand am Tisch, der verhindern wollte. Alle, die sagten, die Revolution soll starten, haben verstanden, dass man mit kleinen Schritten die Veränderungen herbeiführungen kann. Das wird man nicht mit Maximalpositionen erreichen.“ Es gehe auch darum, die Bürger mitzunehmen, „die in ihrem eigenen Vorgarten dazu auch beitragen können.“ Da sei auch eine städtische Kampagne denkbar.
Miteinander reden
Er habe viel über die Schwierigkeiten der Landwirtschaft erfahren, die viele Verordnungen von oben umsetzen müsse, die sie belastet und ökologisch nicht nachhaltig sind. Die Idee eines Umweltschutzbeauftragten sei diskutiert worden. Da werde man sehen, ob die Politik den Impuls aufnehmen wird.
„Miteinander zu reden ist richtig“, unterstrich Franz Kolmans, selbst Landwirt und Vorsitzender des Ausschusses für Gebäudemansgement und Umweltschutz. Man müsse aber „erstmal zueinander finden. Da sind sicher einige Forderungen, die nicht umsetzbar sind.“ Der Vorschlag eines Umweltschutzbeauftragten fand seinen Beifall nicht: „Da gibt es viele andere Projekte, wo um jede Position gerungen wird, um einen Stadtentwickler zum Beispiel.“
Allerdings habe die Veranstaltung auch Lerneffekte mit sich gebracht. „Die NuK hat die Bedeutung der Verbindung zwischen den verschiedenen Lebensbiotopen aufgezeigt, weil nur so die Kleinstlebewesen weiter existieren. Das ist für uns Neuland“, signalisierte er das Interesse, an dem Thema „weiter zusammen arbeiten“ zu wollen. Eins sei aber klar: „Ohne die Landwirtschaft wird es nicht gehen.“