Ein eingespieltes Team
Heinrich van Bühren und Werner van Gisteren können ihre Freude auf die bevorstehenden Kirmestage kaum verbergen. „Ja, wir freuen uns auf die kommenden Kirmestage“, bestätigen der Festkettenträger und Adjutant der St.-Petrus-Schützengilde, die sich in diesem Jahr, zum 111-jährigen Bestehen, als Festgebender Verein präsentiert.
„Die dreifache Eins wird eindeutig im Mittelpunkt stehen“, erklärt Heinrich van Bühren, der für das Festjahr auf der Melodie zum Egerländer Marsch einen eigenen Liedtext komponiert hat: „Wir feiern hier – wir feiern dort – wir feiern überall an jedem Ort …“, lautet der Refrain und dürfte zu jeder sich passenden Gelegenheit vom Festkettenträger und seinem Adjutanten fröhlich angestimmt werden. „Das könnte durchaus passieren“, garantiert der Festkettenträger, der gleich neben seinem Wohnhaus schon mal ein kleines Festzelt aufgebaut hat. Für die kleinen Feierlichkeiten zwischendurch. „Es ersetzt aber auf keinen Fall das große Festzelt zur Kirmes“, versichert van Bühren, der beim diesjährigen Heimatabend am 20. Januar zum Festkettenträger 2018 proklamiert wurde. Das sei wie ein Olympiasieg bei den Schützen, beschreibt der amtierende Festkettenträger die Ernennung.
Zum Adjutanten nahm er seinen langjährigen Freund Werner van Gisteren. „Sagen wir mal so: Es hätte mich gewundert, wenn ich es nicht geworden wäre“, gibt dieser schmunzelnd zu. Denn dass sein Vereinskamerad einmal Festkettenträger werden würde, damit habe er schon vor 20 Jahren gerechnet. Er sei zwar kein Hellseher, „aber man will ja auch vorbereitet sein“, fügt der Adjutant mit einem humorvollen Augenzwinkern hinzu.
Die ehemaligen Schüler des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums – hier begann vor 50 Jahren ihre Freundschaft – traten am 8. Oktober 1977 der „Peterei“ bei. „Wir trafen uns immer mit sechs Freunden im ehemaligen Vereinslokal der Peterei. Uns gefiel schon damals der Zusammenhalt und die Geselligkeit des kleinen Vereins“, erklärt der Diplom-Verwaltungswirt van Gisteren.
Diese Liebe zur Kevelaerer Gilde währt nun schon seit über 40 Jahren. Dafür erhielten Heinrich van Bühren, der seit 2008 Präsident im Verein ist, wie auch Werner van Gisteren, seit 2008 Schriftführer, das silberne Verdienstkreuz und den Hohen Bruderschaftsorden, sowie Ehrungen zum 25-jährigen und 40-jährigen Bestehen.
Unterstützung erfahren beide Schützenbrüder durch ihre Ehefrauen, Maria van Bühren und Angelika van Gisteren. „Ohne sie wäre das Engagement in der nicht möglich“, erklärt der Versicherungskaufmann Heinrich van Bühren, der ebenfalls seit 40 Jahren eine eigene Agentur in Weeze-Wemb betreibt. Zum Festumzug am kommenden Samstag werden Abordnungen aus Wember Vereinen teilnehmen. Eine Wertschätzung für die langjährige Treue im kleinen Ort.
Viele Gemeinsamkeiten
Treue und Freundschaft werden aber auch auf familiärer Ebene groß geschrieben. So verbinden nicht nur die gleiche Anzahl der Kinder – je eine Tochter und ein Sohn sowie je zwei Enkelkinder (diese stehen in beiden Familien natürlich an erster Stelle) –, sondern auch viele Gemeinsamkeiten in der Freizeit. Sie teilen sich die Leidenschaft zum aktuellen Vizemeister Schalke 04, schieben gemeinsam mit ihren Ehefrauen die Kugel im „KC 27“ („keiner weiß so genau, warum der Kegelklub so heißt“), treffen sich einmal monatlich ohne Ehefrauen zum Skat. Wandern, Radeln und Laufen werden wieder gerne in gemeinsamen Urlauben unternommen.
Ohne seinen Freund, aber dafür mit seiner Frau Angelika spielt Werner van Gisteren in der Band „German Lowland Pipes & Drums“ in Xanten den Dudelsack. „Wir mögen die schottische Musik“, erklärt Angelika van Gisteren, die in der Band die Trommelstöcke schlägt. Zwar ebenfalls ohne seinen Freund, dafür aber mit einer kleinen Handpuppe – die fertigte ihm seine Frau Maria an – tritt Heinrich van Bühren zur traditionellen Karnevalssitzung der Peterei gerne als Till Eulenspiegel auf. Dabei nimmt er in einem gereimten Jahresrückblick gemeinsam mit dem kleinen Till Eugenspiegel die Vereinskollegen humorvoll aufs Korn. Ja, die Fähigkeiten des Festkettenträgers sind wahrlich vielfältig.
Bunt und vielfältig ist auch die Zusammensetzung der Festwache. „Söhne, Schwiegersöhne, Brüder und Vereinsfreunde wollten es sich nicht nehmen lassen, uns im Festjahr zu begleiten, zu betreuen und zu behüten“, so die Würdenträger der Peterei. Die steht in einer guten Gemeinschaft mit aktuell 48 Mitgliedern hinter den beiden wichtigsten Männern der kommenden Kirmestage.
Gutes Wetter und viel Spaß
„Wir wünschen uns, bei hoffentlich gutem Wetter, ein fröhliches gemeinschaftliches Fest mit allen Vereinen, Familien und Nachbarn“, so der Festkettenträger Heinrich van Bühren. Dem kann sich sein Freund und Adjutant nur anschließen: „Es soll eine Kirmes mit viel Spaß und ohne Streit geben“, fügt Werner van Gisteren abschließend hinzu. Na dann: Völ Glöcks met de Kermes!