Ein doppelt schönes Jahr

Als der Restrumpf mit dem 184. Schuss fiel, riss Thorsten Janssen die Fäuste in den Himmel. Er ließ sich gratulieren und küsste danach innig seine Freundin Tanja Tebest. „Ich bin einfach nur glücklich“, strahlte der 42-jährige Berufskraftfahrer, der als einer von sechs Kevelaerer Schützen-Königen in die Auseinandersetzung um die Krone des Stadtbundes gegangen war.
„Am 1. Mai habe ich zu meiner Freundin gesagt: Das wird unser Jahr. Jetzt wird es doppelt unser Jahr – einfach mega“, fiel es dem König der Antonius-Schützengilde Kevelaer schwer, für den Moment die richtigen Worte zu finden. „Ich bin überwältigt“, meinte auch seine Partnerin angesichts des besonderen Moments.
Voller Freude und Stolz zeigte sich auch die Schar der Antonius-Gildenmitglieder, die Janssen und seinen Adjutanten Peter Cuylen feierten. Zumal Janssen an diesem Tag der „Menn“ die Möglichkeit sicherte, den Thron in ihren Reihen weiter zu behalten. Sein Vorgänger Jürgen Buschhaus ließ es sich nicht nehmen, den Nachfolger aus dem eigenen „Stall“ auf die Schulter zu nehmen und hochleben zu lassen.
Ein Jahr voller Harmonie
Stunden zuvor hatten die Fahnenschwenker auf der Busmannstraße mit ihrer Darbietung das Stadtbundfest traditionell eingeleitet. Danach hatten sich die sechs Kevelaerer Schützenvereine mit ihrem König Jürgen Buschhaus und dessen Adjutanten Rainer Koppers auf den Weg durch die Kevelaerer City Richtung Scholtenhalle gemacht. „Es ist von den Beziehungen her noch enger geworden, da ich ja ursprünglich nicht von hier komme“, machte die scheidende Majestät deutlich, was ihm die letzten zwölf Monate persönlich bedeutet haben. „Es war ein Jahr voller Harmonie. Die Jungs waren alle gut drauf und die Unterstützung der Vereine war da“, lautete das zufriedene Fazit.
Bei Scholten spielte dann der Musikverein, während zunächst die Fahnenschwenker mit ihrem Sieger Tobias Langenhuizen von der Seb ihren Wettbewerb ausrichteten und auch die Jugend mit Yvonne Hendrix ihre Königin ermittelte. „Ich hab da lange nicht mit gerechnet, dann ist es passiert“, freute sich die 24-Jährige von der Johannes-Bruderschaft aufrichtig.
Dann traten die sechs Majestäten (Georg Vloet von den Bürgerschützen, Fabian Keysers von der Hubertusgilde, Annegret Berretz von der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft, Dennis Janßen von der St. Johannes-Bruderschaft und Thorsten Janssen) an das Gewehr.
Am Ende wurde Thorsten Janssen von Stadtbund-Chef Rainer Koppers mit der Festkette ausgezeichnet und auch die Pokale für die anderen Schießwettbewerbe wurden vergeben. Dass urlaubsbedingt und wegen des schwülwarmen Wetters nicht so viele Schützenbrüder gekommen waren, „das ist nun mal so“, sagte Koppers, wollte aber an dem Termin jeden vierten Samstag im Juli nicht rütteln.
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