Ein bisschen St. Martin ist so angekommen

Eine große Überraschung gab es in den Seniorenheimen. Das KvGG und die Gesamtschule verteilten an die Altenheime der Stadt knapp 300 Martinslaternen.

So wurde Marcel Robens bereits erwartet, als er auf dem Balkon des Winnekendonker Katharinenhauses mit drei großen Körben eintraf. „Echt klasse“, war nicht nur Claudia Püschel vom sozialen Dienst der Einrichtung erfreut. Auch die Bewohner der Alteneinrichtung strahlten über das besondere Geschenk, das ihnen an diesem Tag gebracht wurde. Hannelore Nesceri (92) freute sich, eine der selbstgebastelten Lampen zu erhalten. „Das ist sehr schön, ich habe auf die Kinder gewartet“, war sie ein wenig traurig, dass diese nicht mitdurften.

„Der Sankt-Martinszug fällt ja aus in Kevelaer. Einfach zu sagen, dieses Jahr geht nichts, war für uns keine Option“, erläuterte Marcel Robens, Lehrer am KvGG und Mitinitiator der Aktion.

„Von der Bürgerstiftung Seid einig kam der finanzielle Support für die Idee, dass die die fünften und sechsten Klassen des KvGG und der Gesamtschule Lampen basteln“, erläuterte Marcel Robens. So solle etwas Freude in das durch Corona beeinträchtigte Leben der alten Menschen gebracht werden. „Der Gedanke des Teilens kann in diesem Jahr besonders gelebt werden. Und dass die Kinder in diesem Jahr an die denken, die besonders zu kurz gekommen sind“, sagt Robens. „Deswegen haben die Kinder auch mit entschieden, dass sie das unterstützen wollen. Sie haben alle fleißig gebastelt und schenken die Lichter den Seniorenheimen.“

Ursprünglich war vorgesehen, die insgesamt gut 300 Laternen, die Schüler der Gesamtschule und des KvGG in den vergangenen Wochen gebastelt hatten, möglichst zeitgleich an die Altenheime zu übergeben.

„Wir als KvGG haben das Katharinenstift, das Elisabeth-Stift und die Demenzgruppe. Die anderen drei Einrichtungen, Regina Pacis, Clemenshaus und das Josefs-Haus in Wetten, hat die Gesamtschule übernommen.“ Doch dann kam die zweite Corona-Welle und die besonderen Maßnahmen für den Monat November.

Es sei bedauerlich, dass weder die Schüler noch die Musikvereine der Ortschaften, die sich allesamt dazu bereiterklärt hatten, mit einem Martinsständchen ihren Beitrag zu der Aktion zu leisten, sagte Robens. „Alle wären sehr gerne mit dabei gewesen. Aber da jetzt fast nichts in der Öffentlichkeit erlaubt ist, mussten sie schweren Herzens sagen, dass es nicht geht.“

Doch auch die so vorbeigebrachten Lichter rührten an das Herz der Bewohner und der sie umsorgenden Menschen. „Die Idee fanden wir ganz super“, sagte Claudia Püschel, die mit ihrer Kollegin Monika Behrens die Lichter auf den Stockwerken verteilte. „Dass die Kinder das mit uns teilen, ist ganz toll.“

Man werde „im Rahmen unserer Möglichkeiten“ auch versuchen, St. Martin zu feiern. „Wir werden die Laternen auf den Tisch stellen und diese großen Fensterbilder, die wir vom Pastor Boymann noch haben, aufhängen, weil der Kindergarten kommt und durch den Bürgerpark zieht.“

Diese Aktion bedeute gerade in dieser Zeit eine Menge, ergänzte ihre Kollegin Monika Behrens. Denn die Zeiten seien nicht einfach, die Bedingungen änderten sich immer wieder. „Das bringt ganz viel Helligkeit hier rein und hebt die Stimmung, ist ein fröhlicher Anblick. Das sieht man ja. Die freuen sich total. Ein bisschen St. Martin ist so angekommen.”