Ehepaar aus Kevelaer ist begeistert

Die vierte „Rotary Classic Car Rallye“ bot attraktive Landschaftsfahrten in historischen Gefährten. Während auf dem Parkplatz vor Mercedes Herbrand die „alten Schätzchen“ -vom Austin Healey bis zum Porsche 911 – auf ihren „Einsatz“ warteten, ließen sich die Fahrer von Rotary-Präsident Kramer Philipp Petja in die Fahrtstrecke und die zu beachtenden Details einweisen.

Unter ihnen befand sich mit Anne und Ulrich Koppers auch ein Kevelaerer Ehepaar, das sich in das Begleitheft vertiefte und dann nochmal Nachfragen stellte. „Wir fahren Oldtimer-Rallyes seit 2003“, erzählte der 64-Jährige, wie er „über Matchbox-Autos“ in seiner Kindheit die Leidenschaft entdeckte. „Ich habe 1972 den Führerschein gemacht und zwei Jahre später war der erste Wagen gleich ein Porsche 914,“ das Fabrikat (Baujahr 1971), das er an diesem Tag mit seiner Frau durch den Niederrhein bewegen würde. „Die Philosophie, einen Sportwagen zu bauen, der erschwinglich und konkurrenzfähig ist“, habe ihn an Porsche gereizt.

„Es ist ein entspanntes Fahren, aber wenn der Motor brummt, kribbelt es schon“, versicherte seine gleichaltrige Frau, die auch irgendwie „den Duft von Benzin“ früh in der Nase hatte. „Erst war‘s ein Käfer, dann ein Porsche 914, der war dann durchgerostet“, erinnerte sie sich. „Und dann lernte ich meinen Mann kennen.“

Beide gingen nach der Einweisung mit ihren Mitstreitern zum Parkplatz, um ihr Fahrzeug anzuwerfen: „Wir sind hier von Anfang an dabei. Das ist eine sehr anspruchsvolle und liebevoll ausgestaltete Strecke, die durchaus einen sportlichen Touch hat. Aber da sind immer Fahrer und Beifaher gefordert.

Am Startplatz reichte ihnen Petja noch zwei Wasserflaschen. „Über solche Aktionen können wir den Rotariern ein Gesicht geben. Wir haben zwar nur 22 Teilnehmer, wir machen es auf jeden Fall“, hob der Kevelaerer Rotary-Vorsitzende den humanitären Zweck des Ganzen noch hervor. „Wir unterstützen damit den Verein Imole-Lichtstärke in der Diözese Oyo in Nigeria, wo Erblindete behandelt werden können.“

Dann ging es für die Teilnehmer auf eine faszinierende Niederrhein-Strecke. Diese führte sie über Lüllingen, Walbeck, Straelen und Kempen am Kontrollcheck auf die Halde Norddeutschland, wo die Fahrzeuge ausnahmsweise einmal hochfahren durften. Dort warteten auf die Fahrer ein kleiner Imbiss, Getränke und eine besondere Aussicht.
„Das war nicht leicht zu finden, bei Tönisberg haben wir den Abzweig verpasst. Man muss immer konzentriert bleiben“, erzählte Ulrich Koppers.

Seine Frau hatte allerdings ein paar rheumatische Beschwerden, sodass eine rechtzeitige Vorwarnung nicht immer so wie üblich erfolgen konnte, was jedoch nicht viel ausmachte. „Andere sind da auch rumgefahren.“
Von der Halde Norddeutschland ging es weiter auf winzige Nebenstrecken durch die Leucht zur Bönninghardt, auf die andere Rheinseite bis nach Bislich und über Rees wieder auf die linke Rheinseite.

Die Einfahrt auf das Kalkarer Stadtfest als Zwischenstation war für das Paar dann „ganz toll, aber für die Kalkarer nicht so toll, weil da vorher ein Schauer runterkam.“ Entsprechend war das Fest nur mäßig besucht, der Andrang nicht so gewaltig. „Aber wir konnten da stehen und rumlaufen“, fanden beide die „Garnitur“ der Events an dem Tag gelungen. Über Uedem und Schravelen führte der Weg der Oldtimer wieder zurück in die Marienstadt.

Beim geselligen Beisammensein und Abendessen wurden dann die Sieger geehrt. Die Koppers wurden immerhin im Gesamtklassement Dritter. „Man muss dem Rotarierclub ein Kompliment machen“, fanden beide zum Abschluss.
„Das ist eine ganz tolle Geschichte“, meinte der Diplom-Ingenieur und KfZ-Sachverständige. „Es ist erstaunlich, dass die nicht so angenommen wird“, ordnete er das Event positiv ein. „Wir haben die Mai-Ausfahrt schon mal gewonnen, aber das reizt uns nicht so sehr. So macht das mehr Spaß. Und vom Niveau her ist es eine andere Liga.“.

Bei der Rallye gab es echte Schätzchen zu sehen.