Ehemalige Kevelaerer „Singschwester“ verstorben

Wenn zwischen 1979 bis 2011 (und auch später) jemand in Kevelaer von der „Singschwester“ sprach, wussten viele wer gemeint war. Schwester Ferdinande, eine Lebenskünstlerin und Frohnatur par excellence, begeisterte und inspirierte die Menschen in ihrer Umgebung mit ihrer Musik. Am 3. Januar 2018 verstarb Schwester M. Ferdinande, Antonia Bromenne, die am 7. Juni 1936 in Haltern geboren wurde, im Maria-Ludwig-Stift in Dülmen.

Musik war ihre Passion, und als sie 1965 in die Ordensgemeinschaft der „Barmherzigen Schwestern von der allerseligsten Jungfrau und schmerzhaften Mutter Maria“ (Clemensschwestern) in Münster eintrat, war für sie der größte Wunsch, den erlernten Beruf als Masseurin und medizinische Bademeisterin gegen den einer Organistin und Musiklehrerin zu tauschen. „Ich möchte andere Menschen mit der Musik erfreuen“, sagte sie damals. Sie hat diesen Berufswunsch umsetzen können, zunächst als Musikstudentin, dann als Organistin, Musiklehrerin in der Gemeinde und in der Jugendmusikschule für Flöte, Klavier und Orgel.

1978 reiste Schwester M. Ferdinande zur Aushilfe für acht Monate nach Ruanda. Hier half sie in der Mütterschule und bereitete den Menschen viel Freude mit ihrer Musik. 1979 kam sie ins Provinzialat nach Kevelaer. Zu ihren umfassenden Aufgaben gehörte die Tätigkeit als Organistin und Chorleiterin für die Gemeinschaft und aushilfsweise in der Gemeinde St. Antonius, das Einüben des Offiziums und die Gestaltung von Jubelfesten und anderen Feiern der Gemeinschaft sowie der Exerzitiengottesdienste.

Ehrenamtlich setzte sie sich, bis zu ihrem Weggang aus Kevelaer, in der JVA Geldern-Pont ein. Im September 1984 wurde sie hauptamtliche Organistin und Chorleiterin in der Gemeinde St. Antonius in Kevelaer. Vielfältige Aufgaben behielt Schwester M. Ferdinande bei, als sie für zwei Jahre im Hospital zum Hl. Geist in Kempen, sechs Jahre im Marienhospital Kevelaer und drei Jahre in der Gemeinde in Sassenberg tätig war. Von hier aus zog sie 2014 ins Maria-Ludwig-Stift Dülmen.

Neben vielen Erinnerungen aus Altenkreisen oder Meditationsandachten, von musikalischer Begleitung der Gottesdienste in der Kapelle des Marienhospitals und zahlreichen Unterrichtsstunden, die sie kostenlos Schülern gab, die Klavier lernen wollten, bleiben ihre Kompositionen anlässlich der Seligsprechung von Schwester M. Euthymia, die ebenfalls Clemensschwester war.

Viele Menschen in Kevelaer werden sich noch lange an die „Singschwester“ erinnern.

Die Beerdigung von Schwester M. Ferdinande, Antonia Bromenne, findet am Dienstag, dem 9. Januar 2018 in Dülmen statt. Das Auferstehungsamt wird um 8.30 Uhr in der Kapelle des Maria-Ludwig-Stiftes gefeiert, anschließend ist die Beisetzung auf dem Friedhof.  Jörg von der Höh