Durch Mutter Natur mit einer Atempause
Im Rahmen der „Atempause light“ wanderten 42 Männer und Frauen auf Einladung des Kneippvereins Gelderland durch die Bauernschaften von Berendonk und Wetten. Vom Parkplatz „Zur Krautparsch“ machte sich die Truppe auf eine rund anderthalbstündige Tour durch die Natur.
„Wir wandern gerne, genießen die frische Luft und lernen dabei gerne nette Leute kennen“, erklärte Annegret Börgmann, warum sie und ihr Mann sich mit auf den Weg gemacht hatten. „Wir gehen jeden Morgen über Keylaer fünf Kilometer und machen dann an dem Gradierwerk Übungen an den Geräten“, fügte Herbert Börgmann an. „Das ist Genusswandern für uns hier.“
Vor dem Start waren die Teilnehmer von Gisela Ehlert und Walter Borgers in Listen registriert worden. Dabei erklärte der Mitorganisator Borgers, dass die Wanderung eigentlich als Kneipp-Tour geplant war und nun in den Rahmen der „Atempause“ eingeführt worden war.
Kaum Nachwuchs
Zunächst ging es für die Wanderfreunde an der Gaststätte vorbei über die Schnellstraße. „Einmal müssen wir über den Bahnübergang. Da werden wir den Wärter anrufen“, winkte Ehlert die Leute über die Straße. Der Weg führte knapp sechs Kilometer lang in die Berendonk durch die alten Bauernschaften, quer über Feld- und Wirtschaftswege. Das Wandern, das sei schon eine Generationengeschichte, versicherte die 76-jährige Geldernerin. „Man kriegt keine jungen Leute, die wandern wollen.“
Diesmal befanden sich aber doch einige „jüngere“ Frauen in der Wandergruppe, so wie Sonja Hohmann aus Kevelaer. „Ich bin schon vor Corona gegangen“, sagte die 51-Jährige. Ihr gehe es stets darum, „neue Strecken zu erschließen.“ Sie hatte einen langjährigen Freundeskreis mit Frauen aus Kranenburg, Kleve, Kellen und Osnabrück motivieren können mitzugehen. „Typisch niederrheinisch“ fand Steffi aus Kalkar die Strecke entlang der Maisfelder. „Das ist wie zu Hause.“ Die 36-jährige Sarah aus Osnabrück war „noch nie zu Fuß hier unterwegs gewesen“ und genoss den „schönen Weg.“
Für Gisela Neif war es eine besondere Erkundungstour: „Ich komme aus Winternam und wohne erst seit drei Wochen hier. Ich habe zwar einiges mit dem Rad abgegrast, aber zu Fuß war ich noch nicht unterwegs.“ Es sei halt hier „schön ländlich.“ Ihre Tochter wohne in Hartefeld. „Wenn die Kinder groß sind, hat man für sich mehr Zeit“, sagte die 62-Jährige.
Gemeinsam mit allen anderen ging es dann für sie über die Veerter Straße und die Langstraat entlang der Bürgerbus-Haltestelle und über einen Hof. Ausgiebig wurde miteinander geplaudert. Die Gespräche wurden nur unterbrochen von einem Regenschauer und der von Udo Hoppmann eingelegten kurzen Atem-Meditation nach dem Überschreiten des Bahnübergangs. „Das habe ich in meiner Therapie gelernt, das ist unheimlich hilfreich“, sorgte er für einen kurzen Moment der Einkehr und Ruhe.
Am Ende der Tour kam die Gruppe wieder an der Krautparsch aus. Viele der Teilnehmer fanden danach noch den Weg in den „Knoase-Treff“, wo man Kaffee und Kuchen genießen konnte.