Dritter Kunstsalon zeigte Gegensätze

Gegensätze trafen im dritten Kunstsalon, der auf Schloss Wissen veranstaltet wurde, aufeinander. Das von Künstlerin Bettina Hachmann initiierte Event stellte Farbe und Reduktion, Tod und Leben in kontroverser Weise gegenüber und zeigte gleichzeitig die Symbiose des Gegensätzlichen. Mit Edelgard Wittkowski, Malerei, Adriana Kocijan, Schauspielerei, und Bettina Hachmann, Malerei, rückten drei Künstlerinnen zusammen, die sich jede auf ihre ganz verschiedene Weise dem Leben nähern und zum Dialog einladen.
„Das Bild ist keine vollständige Tatsache, sondern etwas, das sich stetig entwickelt, damit es uns zu immer neuen Entdeckungen verhilft. Es muss jederzeit etwas sagen und die Intensität der Entstehung widerspiegeln, damit es uns auch später noch anspricht. Je mehr vom Künstler investiert wurde, um so stärker profitieren wir als Empfänger davon“, schrieb Emil Schumacher im „Leben in der Malerei“. Diese Intensität ist für Hachmann entscheidend bei der Entstehung ihrer Bilder. „Intensiv, herausfordernd und vielschichtig – so werden sie für mich zu Spiegeln gelebten Lebens“, so die Künstlerin, die in der Reduktion auf das Spektrum grau, Strukturen unter dem Oberflächlichem sichtbar und erlebbar macht.
Die aus Kamp-Lintfort stammende Edeltraud Wittkowski schwelgt in ihren Werken in Farben und schenkt dabei der zeitgenössischen, informellen Malerei eine ganz besondere Beachtung. Dabei führt sie die Ausdrucksstärken der Farbe zu intensiven Kompositionen zusammen, so dass Linien und Flächen aus ihr entstehen und in einem ausgewogenen, harmonischen Arrangement zusammengeführt werden. Adriana Kocijan ist Tänzerin, Schauspielerin, Choreographin und Regisseurin und hielt eine Lesung aus „Sämtliche Gedichte“ und „Wir Beide“ von Else Lasker Schüler sowie „Das lyrische Stenogrammheft“ und „Feierabend“ von Mascha Kaléko und setzte sich so literarisch humorvoll mit dem Thema Tod und Sterben auseinander.
Die drei Frauen stellten ihre Kunst nebeneinander und schufen so in der Gegensätzlichkeit einen Spannungsbogen, der das Leben intensiver und begreifbarer machte. „Jeder Raum zwischen den Gegensätzen hat seine Berechtigung und seinen Sinn. Die scheinbare Leere zwischen den Polen lädt zum Leben ein, zum Ruhen und zum Überdenken des eigenen Seins. Gegensätze sind der Lebensstoff (die Vitamine) die wir zum Existieren brauchen“, so Hachmann.