Die Vorweihnachtszeit künstlerisch eingeläutet

Schon vor der Eingangstür des „Kävelse Lüj“ verbreitete Hausherrin Silvia Molderings vorweihnachtlich-duftendes Flair. „Das sind die weltbesten Poffertjes“, sagte sie, während sie die Leckereien in der Hitze des Öls wendete und an den vereinzelt vorbeikommenden Passanten weitergab. Anschließend trug sie die Teigbällchen in das Lokal zum weiteren Verkauf. Dort genoss ihr Mann Thomas Molderings die Mischung aus Lichtern, entspannter Gitarrenmusik des 17-jährigen Simeon und dem Austausch der Kunsthandwerker mit den eintretenden, mit Mund-Nasen-Schutz ausgestatteten Gästen, die neugierig auf die ausgestellten Exponate waren. „Wir hatten Lust, sind selber in Aktion getreten“, unterstrich Molderings, wie wichtig es ist, auch als Gastronom in diesen Zeiten den Kopf nicht in den Sand zu stecken.

„Die Leute sind nicht unbedingt im Kaufrausch“, freute er sich aber über jeden, der sich die Keramikskulpturen von Marloes Lammerts, die Holzarbeiten und Lichtgläser von Stephanie Hiep, die Filzarbeiten von Monika Derrix und die diversen Glückswächter und Figuren von Nicole Hieckmann anschauten und die eine oder andere Kleinigkeit als Advents- oder Weihnachtspräsent mitnahmen.

Bis zuletzt für den Advents- und Krippenmarkt gekämpft

Unter den Besuchern war auch Gottfried Mülders, einer der Marktleiter des Advents- und Krippenmarkts, mit seiner Frau. „Wenn meine Tochter hier ausstellt, die auch sonst auf dem Krippenmarkt ist, muss ich ja mal reingucken“, sah er das Ganze schon mit einem weinenden Auge. „Wir haben dafür bis zum letzten Atemzug gekämpft und schweren Herzens abgesagt. Heute wäre es losgegangen.“ Er begrüßte die Idee, jetzt dafür Lokale und leerstehende Räume zu nutzen. Die 43-jährige Tanja war seiner Meinung. „Schön, dass überhaupt was gemacht wird“, plauderte sie in Abwesenheit von Nicole Hieckmann mit deren Mann Michael.

Ähnlich sah es auch die Weezerin Susanne Fritsche, die die übergroßen Brunnen- und Gartenelemente von Christin Tebartz im „Hotel zum Goldenen und Silbernen Schlüssel bewunderte. „So kommt Weihnachtsfeeling auf – das belebt die Stadt und macht Spaß“, war ihr persönlicher Eindruck. Auch Tebartz freute sich über die Gelegenheit, ihre Werke auszustellen. „Super, dass wir das dürfen.“ Das sei wenigstens ein kleiner Trost zu den vielen Messen, auf denen sie sonst auftreten. „Da müssen wir halt durch.“

Gleiches galt im „Goldenen Apfel“, wo Inhaberin Jutta Pesch-Braun ihren „Glühwein to go“ vom Fenster aus an die Menschen brachte und Rita Skodeks Schmuckdesign für anregende Entdeckungen und Gespräche sorgte.