Widos Damen mit ordentlicher Leistung im Pokal
WINNEKENDONK – Die Sensation ist ausgeblieben, ein tolles Erlebnis war es dennoch für die Damenmannschaft der Viktoria Winnekendonk: Am Donnerstagabend verlor das Team von Trainer Ulrich Berns ihr Verbandspokal-Spiel gegen den Frauen-Regionalligisten Borussia Bocholt mit 0:7. Die klar favorisierten und klassenhöheren Gäste aus Bocholt machten dabei trotz einer leidenschaftlichen Leistung der Winnekendonker Damen bereits mit fünf Toren in der ersten Halbzeit früh den Sack zu und ließen kaum Zweifel am Einzug in die zweite Runde, der für die Berns-Elf eine Riesen-Sensation gewesen wäre.
„Natürlich konnte man den Klassenunterschied heute deutlich sehen“, sagte Berns nach dem Spiel gegen die zwei Ligen höher spielenden Bocholter Damen. „Aber ich muss meiner Mannschaft ein riesiges Kompliment machen. Sie haben hier über 90 Minuten lang gekämpft bis zum umfallen!“ Die Viktoria kam dabei gut aus den Startlöchern und machte den spielerisch und läuferisch überlegenen Gegnerinnen die Anfangsphase nicht einfach. „Man merkte, dass der langsam Gegner anfing unruhig zu werden“, so Berns. Erst ein unglückliches Eigentor nach einer Viertelstunde durch Mannschaftsführerin Christiane Hiltrop leitete die kleine Torflut bis zur Halbzeit ein. „Schade, dass wir nach der tollen Gegenwehr durch eine so unglückliche Aktion in Rückstand geraten. Da kann man aber niemandem einen Vorwurf machen“, betonte der Trainer.
Das 0:2 aus Winnekendonker Sicht fiel dann nach einem individuellen Fehler in der Hintermannschaft, als der Ball nur in die Füße einer Bocholter Angreiferin abgewehrt werden konnte. Bis zum Pausenpfiff konnte die Borussia dann den Deckel draufmachen und drei weitere Tore erzielen (33./35./38.). „Da haben die gegnerischen Spielerinnen mal ihre Klasse gezeigt. Spielerisch war das schon eine gute Truppe“, weiß Berns. „Zur zweiten Halbzeit habe ich meine Mädels dann nochmal aufgepeppelt und ihnen Mut zugesprochen. Wir haben uns dann weiterhin wirklich gut verkauft.“ Nur zwei weitere Gegentreffer musste Torhüterin Frauke Waerder, die über die gesamte Spielzeit etliche starke Paraden zeigte, im weiteren Verlauf hinnehmen. Kurz vor Schluss hätte sich die Viktoria in Person von Vivian Tepaß dann beinahe für die tolle Leistung belohnen können, doch die Winnekendonkerin verpasste das Tor bei einem der wenigen Ausflüge in die gegnerische Hälfte knapp.
„Das war Leidenschaft pur! Ich hoffe, dass die Mannschaft den Schub aus dieser Begegnung nun mit in den Liga-Alltag nehmen kann“, sagt Berns, dessen Team in der Landesliga die ersten drei Partien verloren hat. „Jetzt geht es als Aufsteiger wieder gegen Mannschaften auf Augenhöhe. Ich bin mir sicher, dass wir uns bald fangen werden und dann auch unsere Spiele gewinnen.“ Am Sonntagmittag (13 Uhr) empfängt die Viktoria den SV Fuhlenbrock am Sportplatz an der Kevelaerer Straße. Dann wird die Leistung vom Donnerstag zwar bestimmt noch in den Knochen sein, aber ganz sicher auch in den Köpfen – und das wird der Berns-Elf hoffentlich Selbstvertrauen geben. JAN ABEN