Die Reiter in Wetten trainieren wieder im Trockenen
Erleichtert konnten Annette van Stephoudt und die Mitglieder des Vorstandes des Reitervereins von Bredow Wetten gemeinsam mit dem Kreissportbund-Vorsitzenden Lutz Stermann das Ergebnis umfangreicher Arbeiten an der Wettener Reithalle begutachten. In zweieinhalb Wochen Umbauzeit zwischen letzter Septemberwoche und Mitte Oktober waren das neue Reithallendach und die Seitenwände der Halle fertiggestellt worden – dank einer Förderung durch das Programm „Moderne Sportstätten 2022“. „Das Dach war sehr defekt. Wir hatten Wasser in der Halle stehen. Wir mussten mit Eimern das Regenwasser auffangen und die Seitenwände waren teilweise aufgeschlagen und defekt, nicht mehr pferdetauglich“, erläutert Annette van Stephoudt, erste Vorsitzende des Reitervereins von Bredow Wetten. „Bei Wind konnte man echt Probleme haben, dass die Kinder von den Pferden fielen. Und der Untergrund zum Reiten war so nicht mehr gegeben.“
Immer wieder habe man sich gesagt, dass man da was tun muss. „Aber wer geht da hoch? Die Maschinen dafür zu bekommen und jemanden zu finden, der da oben die Dachlatten austauscht“ – das wäre zum Problem geworden. Immerhin waren die Latten schon 25 Jahre alt und eine erhöhte Durchbruchgefahr gegeben. „Das wäre nicht zumutbar gewesen. Und wenn wir es gemacht hätten, hätten wir nur ein bisschen flicken können.“ Ganz abgesehen von den Kosten, die der Verein alleine nicht hätte stemmen können.
Im Winter 2018 war der Zeitpunkt gekommen, an dem spätestens klar war, dass es so nicht mehr weiter geht, sagt van Stephoudt. Entsprechend wandte man sich an den Kreissportbund, der den Verein beim Antrag an das Land unterstützte. „Wir haben vor eineinhalb Jahren damit angefangen, das ging sehr harmonisch mit dem Verein zusammen“, erläutert der Vorsitzende des Kreissportbundes Kleve, Lutz Stermann. „Wir haben die Stadt mit einbeziehen können. Die war auch dafür, das zu machen, weil eine Überbauung hier nicht geplant war. Insoweit sind wir alle dankbar, dass wir das so hingekriegt haben“, so Stermann.
Fünf Prozent Eigenleistung
Gefördert wurde die über 97.000 Euro teure Maßnahme schließlich über das Programm „Moderne Sportstätten 2022“ des Landes – „das erste Mal in 70 Jahren, das es für Sportarten eine eigenständige Förderung gab.“ 2019 ging der Antrag auf die Reise. Aus dem 300-Millionen-Euro-Topf standen für Kevelaer insgesamt 400.000 Euro zur Verfügung. Der Reiterverein reagierte schnell, als er bei einer Zusammenkunft in Kevelaer im Winter 2018 davon erfuhr. „Das Land sah zehn Prozent Eigenleistung bei einer Förderung von 100.000 Euro vor, bei mehr als 100.000 waren es 15 Prozent. Hier lagen wir knapp unter 100.000 Euro, da sind es fünf Prozent“, erläuterte der Kreissportbund-Vorsitzende.
So wurden schließlich 1.120 Quadratmeter Dachfläche und die Seitenflächen demontiert. „Dann sind da zusätzlich neue Platten draufgekommen“, beschreibt van Stephoudt den Prozess. Auf dem Dach liegen jetzt 44 Millimeter starke Sandwich-Platten, „die dafür sorgen, dass, wenn es regnet oder hagelt, es nicht so laut ist und es auch bei feuchtem Wetter nicht runtertropft.“ Dazu kamen Seitenwände und eine Trapezfläche von 60 mal 20 Meter. „Und wir haben eine Reithallenplane dazugekauft, damit der Boden entsprechend planiert wurde und wir gut reiten können.“
Dass die Reiter etwas länger auf die Nutzung der renovierten Reithalle warten mussten, habe daran gelegen, sagt van Stephoudt, „dass es in einer Nacht von Sonntag auf Montag dermaßen geregnet hat, dass wir die Halle danach quasi geflutet hatten. Da musste die Halle eine Woche austrocknen.“ Jetzt aber, wo die Hallensaison beginne, sei die Renovierung der Halle eigentlich ein gutes Timing.
Kein Herbstausritt, kein Kameradschaftsabend
Schwierig aus Vereinssicht sei eben nur, dass man sich aufgrund von Corona nicht so zusammenfinden kann, wie das wünschenswert wäre. „Unser Herbstausritt am 8.11. ist ausgefallen, wir hätten eigentlich jetzt auch Heimatabend gehabt, der Kameradschaftsabend ist ausgefallen. Die Möglichkeiten, bei denen man sich mal trifft und unterhält, fallen weg.“
Ihr Dank galt ausdrücklich dem Kreissportbund. „Der hat das sagenhaft in die Wege geleitet und sich dafür stark gemacht.“ In Sachen Förderungsmöglichkeit seien die Vereine insgesamt gut informiert worden. „Man war da gut aufgehoben.“