Die Pioniere haben heute 5.500 Patienten pro Jahr

Die Klinik für Kardiologie des Katholischen Karl-Leisner-Klinikums besteht seit 20 Jahren. Nach kardiologischer Pionierarbeit im Kreis Kleve ist die Klinik heute mit 5.500 Patienten pro Jahr eine der größten kardiologischen Abteilungen in NordrheinWestfalen. „Das Team hat die Klinik mit der sicheren und schonenden Versorgung der Menschen im Kreis Kleve zu einem Aushängeschild unseres Klinikums gemacht“, betont Bernd Ebbers, Geschäftsführer des Katholischen Karl-Leisner-Klinikums.

„Im ersten Jahr hatten wir 1.800 Patienten“, erinnert sich Dr. Norbert Bayer. Er ist seit der Gründung der Abteilung an Bord – 1998 noch als Assistenzarzt – und hat Professor Stefan Schuster im vergangenen Jahr als Chefarzt abgelöst. Bayer war in den vergangenen 20 Jahren für maßgebliche Entwicklungen und Verbesserungen der kardiologischen Versorgung im Kreis Kleve mitverantwortlich: Seit 2005 etwa besteht das Herzinfarkt-Netzwerk-Niederrhein, mit dem das Katholische Karl-Leisner-Klinikum und der Rettungsdienst des Kreises Kleve die bestmögliche Versorgung von Notfall-Patienten ermöglichen.

Durch die gute Vernetzung von Rettungsdienst und Klinikum ist die Hilfe bei Herzinfarkten besonders schnell und effektiv: Vom Eintreffen des Notarztes beim Patienten bis zur Wiedereröffnung der verschlossenen Herzkranzarterie vergeht in der Regel keine Stunde, die Überlebenschance bei akutem Herzinfarkt ist deshalb im Kreis Kleve deutlich besser als im Landesdurchschnitt. „Mit der Eröffnung der Klinik für Kardiologie im Marienhospital Kevelaer 2017 haben wir auch die Überlebenschancen von Herzinfarktpatienten im Südkreis Kleve noch einmal deutlich verbessert“, so Dr. Norbert Bayer.

Dr. Norbert Bayer.

Die Herzkatheterlabore des St.-Antonius-Hospitals Kleve und des Marienhospitals Kevelaer garantieren durch Bereitschaftsdienst rund um die Uhr und modernste Technik eine bestmögliche Notfallversorgung. Die Überwachungsbettplätze sind wie eine Intensivstation mit einem hochmodernen Monitoringsystem ausgestattet. Die Herzkatheteruntersuchung wird im Klinikum seit 2012 routinemäßig vom Handgelenk aus durchgeführt. „Der sogenannte Radialis-Zugang ist ein besonders schonendes Verfahren mit sehr niedriger Komplikationsrate“, erläutert Dr. Norbert Bayer. Pro Jahr führt die Klinik für Kardiologie so mehr als 2.000 Herzkatheteruntersuchungen durch.

Das Leistungsspektrum ist so breit wie spezialisiert: Im Bereich der Herzrhythmus-Chirurgie implantiert die Klinik für Kardiologie jährlich über 250 Aggregate. Dabei werden etwa 150 Herzschrittmacher neu implantiert oder gewechselt. Zur Erfassung selten auftretender Herzrhythmusstörungen setzt das Team implantierbare Langzeit-EKG-Geräte (sog. Loop-Recorder) ein. Seit 2007 erbringt die Klinik jährlich etwa 700 Kardio-MRT. Seitdem das Katholische KarlLeisner-Klinikum akademisches Lehrkrankenhaus der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf ist, hat sich auch für kardiologische Patienten das Versorgungssektrum erweitert. „Durch die gute Kooperation mit der Uni-Klinik können wir unseren Patienten modernste herzchirurgische Verfahren anbieten“, so Dr. Norbert Bayer. „Dabei steht der schonende Herzklappenersatz mittels Katheter und minimal-invasiver chirurgischer Techniken im Vordergrund.“

Dass die gute Arbeit der Klinik für Kardiologie bei den Patienten ankommt, beweisen Zahlen und Zertifizierungen: Die Krankenkasse AOK bewertet das Klever St.-Antonius-Hospital im Bereich Herzkatheterlabor jedes Jahr als TopKlinik im Rheinland, die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) bestätigt per Zertifizierung höchste Qualitätsstandards bei der Versorgung von Herzinfarkten. Die Klinik für Kardiologie ist als zertifizierte Chest-Pain-Unit außerdem eine anerkannte Notfallstation für Patienten mit unklarem Brustschmerz.