Die Pfarrei St. Marien veranstaltete erneut „Holy wins“

Es war nicht ganz so groß wie in den Jahren zuvor, aber dennoch wurde auch dieses Jahr der Vorabend zum Allerheiligenfest durch die Pfarrei St. Marien Kevelaer wieder als Holy-wins-Abend gefeiert. Im Rahmen einer besonders gestalteten Abendmesse wurden das Leben und die Botschaft einiger Heiligen lebendig.
Als Zelebrant war Weihbischof Rolf Lohmann zugegen. „Da an St. Marien im Moment ein wenig Notstand ist, habe ich gerne ausgeholfen“, sagte er. Die Predigt brauchte er allerdings nicht zu halten, denn Robin Rommen hatte einige Überraschungsgäste parat. „Wir haben heute Besucher aus dem Himmel! Ja, kommt zu uns! Wir warten auf euch!“, sagte er und winkte die Kinder, die sich als Heilige verkleidet hatten, nach vorne und lud jeden Einzelnen ein, sich vorzustellen.
Mit einem Plüschhirschkopf als hl. Hubertus erzählte Fabian Jankowski: „Ich war erst Jäger. Doch dann begegnete mir Jesus in einem Hirschen; ich erkannte, was wirklich wichtig ist im Leben und tat schließlich als Bischof viel Gutes!“
Mit einem Fell umhangen sagte Johannes der Täufer alias Johannes Lehnen: „Ich lebte in der Wüste und fastete, mahnte die Menschen zur Umkehr. Ich war eine Art Vorbereiter für Jesus!“
Maria Pichler alias die hl. Elisabeth berichtete: „Ich war Gräfin, doch half ich armen Menschen und brachte ihnen Essen. Einmal wurde ich erwischt, als ich heimlich Brot zu den Menschen bringen wollte, doch als man in meine Schürze schaute, waren darin lauter Rosen. Schön, dass ihr meine Statue hier in der Kirche habt“, sagte sie und verwies auf die Statue der hl. Elisabeth auf der rechten Seite der Kirche.
Oli Jankowski als Don Bosco erzählte von seiner Liebe zur Jugend, die er zu Jesus führte und er erwähnte seinen Leitspruch: „Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen!“
Lidia Tuszkowski, die mit sieben Jahren jüngste Mitwirkende, war in einen blau-weißen Sari gekleidet: „Man nennt mich Mutter Teresa“, berichtete sie. „Ich wollte das Leid der armen und sterbenden Menschen lindern. Die Kraft dafür schöpfte ich aus der Begegnung mit Jesus. Auch hier in Kevelaer war ich einmal zu Besuch und wollte trotz des strengen Ablaufs Jesus begegnen. In der Basilika seht ihr noch die Erinnerungsplakette an meinen Besuch. Dort in der ersten Bank habe ich damals gekniet. Hier in der Beichtkapelle gibt es einen Teil meines Saris!“
„Ich bin Martin“, sagte Wiktor Skienkiewicz mit Mantel und Helm. „Ich war römischer Soldat und teilte meinen Mantel mit einem Bettler. Später wurde ich Bischof in Tours! Schön, dass an meinem Gedenktag überall die Kinder mit bunten Laternen durch die Straßen ziehen!“
Anschließend lud Robin Rommen die als Heilige verkleideten Kinder ein, über den Himmel zu erzählen. „Himmel ist, wenn niemand mehr ruhelos dem großen Glück nachjagen muss“, meinte Hubertus. „Niemand muss dann noch unter seinen Fehlern und Sünden leiden. Sie werden vergeben sein!“, fügte Sankt Johannes an. „Niemand muss mehr hungrig sein“, meinte die hl. Elisabeth. „Niemand muss sich mehr alleingelassen und wertlos fühlen“, so Don Bosco. „Himmel ist, wenn niemand mehr krank ist und Schmerzen hat“, so Mutter Teresa und Sankt Martin fügte an: „Himmel heißt: Niemand muss mehr frieren.“
„Ihr habt eine gute und wertvolle Predigt gehalten“, meinte Bischof Lohmann am Ende und dankte den sechs Kindern, die als Heilige verkleidet so schön aus ihrem Leben erzählt hatten.
Am Ende des Gottesdienstes standen die verkleideten Kinder im Spalier am Ausgang. St. Elisabeth verteilte an die Erwachsenen rote Rosen und die Kinder bekamen liebevoll verpackte kleine Süßigkeitenbeutel mit dem Evangelienvers „Freut euch und jubelt“.
Brigitte Lehnen hatte den Abend musikalisch an der Orgel begleitet und dabei auch die einst von Kaplan Markus Trautmann gedichtete „Holy-wins-Hymne“ vorgetragen. Alle Gottesdienstbesucher zeigten sich begeistert und beeindruckt, vor allem über die sechs Kinder, die mit Hilfe von Bernadette Baldeau so schön und stimmig als Heilige verkleidet wurden und mit ihren Kinderstimmen mutig ins Mikrophon gesprochen hatten. Die Texte für den Abend stammten von Verona Marliani-Eyll, die dieses Jahr nicht selbst dabei sein konnte, aber alles gründlichst vorbereitet hatte.
„Es war alles wunderbar“, war das einstimmige Echo der Teilnehmer über diese besondere Abendmesse und die sechs als Heilige aufgetretenen Kinder.