Die OW 1 muss gebaut werden

Die Firmen MERA DOG, Walther Faltsysteme, Formex, EPS und die Nacke Logistik aus dem Kevelaerer Gewerbegebiet Ost äußern sich in einem von Georg Bors von der Nacke Logistik GmbH eingesandten Leserbrief zum Thema OW 1:
Wir sind eine Gruppe von Unternehmen aus dem Kevelaerer
Gewerbegebiet Ost. Wir sind – wie andere Firmen in Kevelaer auch –
von den Auswirkungen der Entscheidung, ob die Umgehungsstraße
OW1 bald verwirklicht wird oder nicht, unmittelbar und sehr spürbar
betroffen. Deshalb nehmen wir Stellung zu der neu aufgeflammten Diskussion um dieses Straßenbauprojekt. Auch wollen wir zu einer Versachlichung der öffentlichen Auseinandersetzung beitragen und nicht schweigen zu den teilweise drastisch verzerrten Darlegungen derer, die das Vorhaben verhindern wollen, ein Vorhaben, für das sich bereits seit mehr als 60 Jahren ein großer Teil der Kevelaerer Bevölkerung stark macht.
Als bodenständige Unternehmen tragen wir seit vielen Jahren in mannigfacher Weise Verantwortung für Mitarbeitende, Kunden und den heimischen Standort. Von daher halten wir das Zerrbild, das Frau Wouters in ihrem KB-Leserbrief von uns und unseren angeblichen Interessen zeichnet, für grotesk und herabsetzend. Es ist völlig abwegig, uns als Mittelständler und lokale Arbeitgeber, die wir die unbedingte Notwendigkeit der Ortsumgehung OW1 erkennen, zu unterstellen, wir wollten die Bürgerschaft „den wirtschaftlichen Interessen von umweltbelastenden, gewinnoptimierenden Großunternehmern und Lobbyisten unterordnen“. Diese Voreingenommenheit verstellt ihr und anderen, die die OW1 verhindern wollen, den Blick auf Fakten und lässt sie den verkehrlich notwendigen Bedarf für unsere Unternehmen im Gewerbegebiet Ost verkennen.
Natürlich ist diese neue Ortsumgehung mit einem starken Eingriff in Natur und Landschaft verbunden und das lässt uns, die wir unserer niederrheinischen Heimat stark verbunden sind, alles andere als kalt.
Andererseits gilt es abzuwägen und alle Belange im gesamten Zusammenhang zu bewerten, so wie es der Planfeststellungsbeschluss zur OW1 sehr umfassend macht. Im Ergebnis kommt dieser zu der Beurteilung, dass das Vorhaben „aus überwiegenden Gründen des Allgemeinwohls bzw. des überwiegenden öffentlichen Interesses erforderlich und aus vernünftigen Gründen geboten“ ist.
Dazu zählen für uns als Untermauerung dieser Einschätzung diese Fakten:
1. Mit der geplanten OW1 kann der Verkehr der Ortsdurchfahrt Winnekendonk und der Rheinstraße nahezu halbiert werden. Für die zahlreichen Anlieger heißt das weniger Lärm, bessere Luft und mehr Lebensqualität – endlich nach Jahrzehnten der übergroßen Belastung und stetig steigender Verkehre.
2. Wir, die unterzeichnenden Firmen, aber auch andere, haben in der Vergangenheit viele unternehmerische Entscheidungen getroffen und enorme Investitionen zur Weiterentwicklung unserer Unternehmen getätigt – zukunftsorientiert als Bekenntnis zum Standort Kevelaer und immer im Vertrauen darauf, dass endlich die OW1 realisiert wird und somit unsere verkehrlichen Probleme minimiert werden. Würde diese jetzt mit der geplanten Trassenführung verhindert, würde dies die Zukunftsfähigkeit unserer Unternehmen beeinträchtigen und ein gedeihliches Wachstum unmöglich machen.
3. Fakt ist auch: Die von den OW1-Gegnern vorgeschlagene alternative LKW-Ausweichroute via Schloss-Wissener-Straße ist ökologisch und ökonomisch unsinnig. Alleine was unsere fünf Betriebe betrifft: 98 Prozent der uns anfahrenden LKW kommen aus dem Süden bzw. Ruhrgebiet. Nähmen unsere Lieferverkehre die vorgeschlagene Route von der Autobahnabfahrt Uedem Richtung Schloss Wissen, um dann über die B9 zum Kevelaerer Gewerbegebiet Ost zu kommen, müssten sie über 100 Touren täglich, die wir für unsere Firmen als Durchschnitt annehmen müssen, insgesamt 2.000 Kilometer Strecke mehr zurücklegen – wie gesagt: täglich. Die Folgen – mehr Kraftstoffverbrauch, mehr Umweltbelastung, mehr Zeitaufwand und mehr Kosten und trotzdem weiterhin die stetig zunehmende enorme Verkehrsbelastung für Winnekendonk und Rheinstraße durch den PKW-Verkehr.
In Abwägung aller Aspekte und im Sinne einer gesunden, zukunftssicheren Entwicklung für unsere Stadt Kevelaer können wir nur zu dem Schluss kommen: Die OW1 muss gebaut werden. Jetzt!