Zur Schließung des Impfzentrums Kreis Kleve zieht die Landrätin ein positives Fazit
Die „Mammutaufgabe“ gut bewältigt
Zum Start der Impfstelle Geldern schaute sich Landrätin Silke Gorißen gemeinsam mit Gelderns Bürgermeister Sven Kaiser (Mitte) und dem zuständigen Fachbereichsleiter beim Kreis Kleve, Jürgen Baetzen, die neu eingerichtete Sporthalle der Sekundarschule an. Foto: Kreis Kleve / Jonas Niersmann
Zum 30. September schließen landesweit die Corona-Impfzentren (das KB berichtete). „Die Corona-Pandemie ist noch nicht vorüber. Der Moment, in dem wir die Impfzentren schließen, ist dennoch ein Einschnitt und der richtige Zeitpunkt, um kurz innezuhalten und auf die arbeitsreichen vergangenen Monate zurückzublicken“, sagt Landrätin Silke Gorißen.
„Als wir Ende vergangenen Jahres ohne vergleichbare Erfahrungen ein Impfzentrum für die Menschen im Kreis Kleve errichten mussten, wussten wir alle nicht, was auf uns zukommen wird. Jetzt – da wir die Impfstellen Kalkar und Geldern schließen – kann ich sagen: Durch den Einsatz und das Engagement vieler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben wir diese Mammutaufgabe sehr gut bewältigt. Dafür möchte ich mich im Namen der Bürgerinnen und Bürger herzlich bei allen Beteiligten bedanken.“
Trotz der kurzen Zeitspanne, in denen die Impfzentren aktiv waren, gab es sehr unterschiedliche Arbeitsphasen: Zum Start waren der Impfstoff knapp und die Termine schnell ausgebucht. Flexibel reagieren mussten die Verantwortlichen auf die Impfungen von bestimmten Berufsgruppen, den Stopp des Impfstoffs von AstraZeneca und auf die ausgesetzten Erstimpfungen im Juni. In den Sommermonaten gab es dann ausreichend Impfstoff für weniger Interessierte sowie die Chance, sich ohne Termin impfen zu lassen.
Hohe Impfquote bei Jugendlichen
Eine weitere Herausforderung bestand in den Impfungen der Kinder und Jugendlichen. Wie der Kreis Kleve mitteilt, belegt NRW bei den Impfquoten der 12- bis 17-Jährigen bundesweit hinter Schleswig-Holstein den zweiten Platz. Der Kreis Kleve liegt dabei in dieser Altersgruppe sowohl bei den Erstimpfungen mit 55,7 Prozent, als auch bei den Zweitimpfungen mit 45,1 Prozent über dem NRW-Landesdurchschnitt (49,4 Prozent Erst- und 39,9 Prozent Zweitimpfungen).
Zudem waren während der Betriebsdauer der Impfzentren mobile Teams im Einsatz: Zunächst, um die Risikogruppen in Seniorenheimen und Einrichtungen der Eingliederungshilfe zu impfen. Später suchten die Teams alle Städte und Gemeinden im Kreisgebiet auf sowie weiterführende Schulen und Zeitarbeitsfirmen.
Neben dem offiziellen Buchungssystem der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein hat der Kreis Kleve parallel ein eigenes Terminmanagement-System für besondere, zusätzlich berechtigte Gruppen betrieben. Gemeinsam mit dem Team der conx Veranstaltungs GmbH aus Weeze konnte der Kreis Kleve die ‚Schlagkraft‘ bei der Organisation dadurch erhöhen. „Dies war insbesondere bei den teils sehr kurzfristigen Vorgaben des Landes Gold wert“, bilanziert Gorißen.
Verantwortung liegt nun bei Ärzt*innen
Mit der Schließung der Impfzentren liegt die Hauptverantwortung der Corona-Schutzimpfungen nun bei den niedergelassenen Ärzt*innen. Die Kreise und kreisfreien Städte unterhalten als Ergänzung sogenannte „koordinierende COVID-Impfeinheiten“ (KoCI), um das lokale Impfgeschehen weiter zu unterstützen. Der Kreis Kleve stellt seine KoCI aktuell zusammen und implementiert die Abläufe.
„Die momentanen Impfquoten im Kreis Kleve sind ein guter Anfang. Die Anzahl der Impfungen reicht aber aktuell noch nicht für einen umfassenden Schutz aus“, sagt Silke Gorißen. „Falls Sie noch nicht geimpft sind: Lassen Sie sich bitte impfen. Die Corona-Schutzimpfungen waren und sind weiterhin der wichtigste Baustein, um Leben zu retten und unsere eigene Gesundheit, vor allem aber die Gesundheit unserer Mitmenschen zu schützen.“