Die Jugend wartet auf ihr Fest

Das Frühjahr ist traditionell die Jahreszeit, in der die Kommunionen und Konfirmationen gefeiert werden. Doch diesmal ist alles anders. Dabei hatten sich die Kinder und Jugendlichen doch so auf ihr ganz persönliches Fest gefreut.

Die Beratungen und Planungen laufen auf vollen Touren in den Kirchengemeinden in Kevelaer und Umgebung und werden doch nicht konkret. Man wolle erstmal abwarten wie die Präsenzgottesdienste ablaufen, erklärte Pastor Manfred Babel, Kirchengemeinde Winnekendonk, von der Katholischen Kirchengemeinde St. Antonius: „Wir wollen auf Sicht fahren.“

Zudem finden weitere Beratungen statt, nachdem es nun wieder neue Vorgaben gibt. Das wollte man abwarten, bevor weiter entschieden würde, wann und wie die Kommunionen stattfinden sollen. „Aktuell erreiche ich die Jugendlichen über die sozialen Medien in einer Gruppe dafür“, sagt Babel. Auch Elternabende werde es geben, um mit den Erziehungsberechtigten die kommenden Vorbereitungen gemeinsam zu treffen. Und auch im Team der Kirchengemeinde wird alles gut geplant. „Das ist wertvoll und wichtig“, betont der Pfarrer.

Stefanie Kunz, Pastoralreferentin der Gemeinde St. Antonius, informiert in vielen Telefongesprächen ihre Gruppe, die fast 70 Kommunionkinder umfasst und möchte die Eltern und Kinder so mitnehmen in die Planungen und Entscheidungen. Dabei erfährt sie viel Verständnis für die aktuelle Lage. Aber auch Bedauern und Enttäuschung über die nun erstmal nicht stattfindenden Feste werden Kunz in den persönlichen Gesprächen vermittelt.

In der Kirchengemeinde St. Marien ist man ebenfalls in ständigen Beratungen, weil sich die Lage und die Bestimmungen immer wieder verändern. Die Kommunionen sollen voraussichtlich im Oktober gefeiert werden.

In der Evangelischen Kirchengemeinde Kevelaer warten die Jugendlichen auf ihre Konfirmation. Der Vorstellungsgottesdienst für die Konfirmanden vor ihrem Fest konnte bereits nicht mehr gefeiert werden. Die Konfirmationen sollen nun am 26. und 27. September gefeiert werden. Bei den Beratungen, die auch mit den Eltern stattfanden, wurde angeregt, dass diese Festgottesdienste wegen der Coronakrise möglichst spät ins Jahr gelegt werden sollten. Andererseits sollte es aber auch noch nicht zu kalt sein.

Vorstellung im Internet

Pfarrerin Karin Dembek freut sich über die Teamer, die in der Konfirmandenarbeit tätig sind und nun auch vermehrt versuchen, die Jugendlichen über die verschiedenen Medien zu erreichen. So ist auch eine Online-Konferenz angedacht, wo sich die zu konfirmierenden Jugendlichen vorstellen können, anstelle des sonst üblichen Vorstellungsgottesdienstes.

Dembek erklärt, es gebe viele Rückmeldungen auf den Zeitpunkt „Trost,“ doch auch Bedauern würde zum Ausdruck gebracht, „dass das Mehrgenerationenhaus nicht geöffnet ist. Das äußern nicht nur die Senioren, auch die Jugendlichen beklagen dies.“

Nicht nur die Kirchengemeinden sind betroffen in ihren Vorbereitungen für die Feste der Jugendlichen. Das Modehaus „Mutter und Kind“, seit über 40 Jahren eine feste Größe in der Stadt Kevelaer und darüber hinaus, unterstützt die Familien. Denn das eine oder andere Kleidungsstück für die Kommunionkinder und die Konfirmanden könnte nicht mehr passen, wenn die Feste gefeiert werden. Darüber machen sich die Eltern Gedanken und so steht das Telefon im Modehaus nicht still. „Aber ein Umtausch eines Kleidungsstücks ist selbstverständlich möglich“, versichert Dirk Winkels, Geschäftsführer des Modehauses.

Änderungen seien oft kein Problem, da müsse manchmal nur ein Knopf versetzt oder eine Naht geändert werden. „Dennoch ist es in diesem Jahr eine besondere Herausforderung, sich in vielen Gesprächen mit den Eltern zu einigen“, sagt Winkels. Die konkreten Maßnahmen wolle man zwei bis drei Wochen vor den Festen treffen, um so den Käufern gut entgegenzukommen, damit alles sehr gut sitzt und die Kommunionen und Konfirmationen in festlicher Kleidung begangen werden können.