Das KB hat eine fast 90-Jährige auf ihrem Weg zur Erstimpfung gegen Corona begleitet

Die große Frage bleibt: Was haben die sich bloß dabei gedacht?

Heldenhaft meisterte Helgard Jürgens die Impfung. Foto: GeeW

Geduldig wartet sie nun schon länger auf ihre Impfung. Schon während der Schwierigkeiten, überhaupt einen Termin in Kalkar zu bekommen, nimmt sie es einfach hin, dass die Wartezeit länger sein würde, als sie es sich wünscht. Nur manchmal am Telefon sagt sie zu ihrer Tochter: „Nach einem Termin brauche ich wohl nicht zu fragen.“ Sie erwartet keine Antwort darauf. Und auch nun wartet sie wieder und meint, ihr bleibe sowieso nichts anderes übrig. 

Die fast 90-jährige Helgard Jürgens will sich aufmachen zu ihrer Impfung vom Süden des Kreises Kleve nach Kalkar. Oder wie sie meint auch jetzt: „Das muss ich ja wohl, es bleibt mir nichts anderes übrig.“ Im Krieg hat sie schon mit vierzehn Jahren ihre Mutter verloren. Das werde sie nun auch noch schaffen, so ihr Credo. 

Nun soll es also losgehen, der mit Sehnsucht erwartete Termin der Erstimpfung ist da: 16. März, 15.25 Uhr. Die alte Dame weiß es genau. An einem Tag Anfang März sagt sie: „So, den Februar habe ich ja schon mal geschafft.“ – „Gott sei Dank“, schickt sie hinterher und seufzt. 

Der Impftermin

„Am übernächsten Dienstag bin ich dran!“ – „Die meisten älteren Leute, die ich kenne, sind schon geimpft. Einige haben sogar schon die zweite Impfung hinter sich. Und ich werde in diesem Jahr 90.“ So ganz kann Jürgens es dann doch nicht nachvollziehen und doch weiß sie es ja, wie sie meint, dass ein Computersystem nicht zwischen 80- oder fast 90-Jährigen unterscheidet. Sie wird still. Dann: „Also am Dienstagnachmittag. 15:25 Uhr.“ Die Uhrzeit erwähnt sie nochmal mit Nachdruck. Abfahrt ist dann schon eine ganze Weile vor 14 Uhr, um ja nicht den …