Die ersten „grundlosen Bäume“ sind gepflanzt

Die Idee reifte im Juni des letzten Jahres und ist ein Zeichen, dass es mehr bedarf als nur des Ausgleichs. Werden heute in aller Regel Bäume nur noch als Ausgleichsmaßnahme gepflanzt, finden jene, die bei Sturm fallen oder wegen einer Krankheit eingehen, häufig keinen Ersatz.
Der Verlust von Bäumen, Wildhecken und sich selbst überlassenen Biotopen in den letzten 50 Jahren ist gravierend. Grund genug, für den Verein „Natur und Kultur im Achterhoek“ „grundlos“ Bäume zu pflanzen (das KB berichtete).
Aus den 1.000 Euro Startkapital des NuKs ist dank vieler Spender ein Fonds entstanden, in dem derzeit mehr als 7.000 Euro verfügbar sind. Auf der Suche nach geeigneten Standorten für Neuanpflanzungen zeigte sich, dass es gar nicht so einfach ist wie zuvor gedacht. Bäume, die aus dem Fonds bezahlt werden, sollten möglichst auf öffentlichem Grund stehen und jedermann zugängig sein.
Seither sind viele Ortstermine in Kevelaer und den umliegenden Ortschaften absolviert worden. Gemeinsam mit den Heimatvereinen und Ortsvorständen wurden bei den Lokalterminen die unterschiedlichsten Flächen begutachtet. Gesucht wurden nicht nur Standorte für die Anpflanzung, sondern auch zuverlässige Gießpaten.
In Winnekendonk wurde der NuK nun zuerst fündig. Dank der Vermittlung durch den Ortsvorsteher Hansgerd Kronenberg und den Heimatverein „Ons Derp“ zeigte sich der SV Viktoria Winnekendonk 1922 e. V. bereit, einen großen Bereich auf dem Gelände des Viktoria Sportparks zur Verfügung zu stellen. Aufgrund des großen Engagements des Betriebshofes der Wallfahrtsstadt Kevelaer konnte die Bepflanzung mit Hilfe der Jugendgruppe des SOS-Kinderdorfes realisiert werden.
Vier Vogelkirschen, vier Silberlinden, zwei Fleischrote Rosskastanien, zwei Feld- und ein Rotahorn fanden so ein neues Zuhause und beste Pflege, dank der Mitglieder der Winnekendonker Sportfreunde. Bei der Wahl der Arten wurden jene bevorzugt, die einen hohen Pollen- und Nektarwert aufweisen und mit dem veränderten Klima gut mithalten können. Für die 13 Bäume mit einem Stammumfang zwischen 20 und 25 Zentimetern beziehungsweise einer Wuchshöhe von über drei Metern sind somit die ersten 2.500 Euro ihrem angedachten Zweck zugeführt worden.
Zusätzlich wurde entlang eines Teilbereichs des Zaunes, der den Sportpark eingrenzt, eine Wildhecke gepflanzt. Die Finanzierung dieser Bepflanzung wurde durch die Stadtwerke der Wallfahrtsstadt Kevelaer ermöglicht.
Am Viktoria Sportpark an der Sonsbecker Straße trafen sich alle Akteure, um die neuen Bäume der Öffentlichkeit zu präsentieren.
In diesem Frühling wird es aller Wahrscheinlichkeit nach noch eine weitere Pflanzaktion geben. Für den Herbst haben die Ortsteile Kervenheim und Twisteden bereits Flächen benannt, wo in Zukunft eine größere Anzahl Bäume ein neues Zuhause finden können.